Anzahl mehr als verdoppelt Coronavirus bei 13 Menschen im Kreis Viersen nachgewiesen

Kreis Viersen · Im Kreis Viersen ist die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 13 gestiegen. Drei Klassen des Berufskollegs in Viersen und die Klasse 4a der Paul-Weyers-Grundschule am Standort Viesen-Dülken werden ab sofort ebenso geschlossen wie eine Kita in Niederkrüchten-Elmpt.

 Das Gymnasium St. Wolfhelm in Schwlamtal ist voraussichtlich bis 18. März geschlossen.

Das Gymnasium St. Wolfhelm in Schwlamtal ist voraussichtlich bis 18. März geschlossen.

Foto: Daniela Buschkamp

Die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Menschen ist im Kreis Viersen von sechs auf 13 gestiegen. Sieben Menschen kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu: eine Frau, Mitte 40; ein Mann, Anfang 70 und eine weitere Person aus Kempen sowie ein Mann, Ende 60, eine Frau, Ende 20, und ein Mann Anfang 70 aus Viersen; zudem eine Person aus Willich, teilte die Kreisverwaltung am Donnerstagnachmittag mit. In Kempen kam ein Krisenstab zusammen. Wegen der drei neuen Fälle in Kempen werden dort  die Grundschule St. Hubert inklusive der OGS St. Hubert, die Kindertagesstätte St. Raphael in St. Hubert, das Spatzennest Kempen und die Kita St. Peterallee sowie eine Tagespflegeeinrichtung geschlossen. Dies gilt laut Kreis von Freitag, 13. März,  bis einschließlich Donnerstag, 26. März.

In Niederkrüchten-Elmpt hat der Kreis die vorübergehende Schließung der DRK-Kindertagesstätte im Familienzentrum Abenteuerland angeordnet. Eine Person aus dem Mitarbeiterkreis stand im Kontakt mit einem Menschen, bei dem das Coronavirus nachgewiesen ist. „Die Situation ist ähnlich wie in Schwalmtal“, sagte Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos). Kinder, die diese Einrichtung besuchen, müssten nicht in Quarantäne.

In Viersen müssen drei Klassen des Berufskollegs Viersen geschlossen ebenso geschlossen werden wie die Klasse 4a der paul-Weyers-Grundschule am Standort in Viersen-Dülken, teilte die Kreisverwaltung mit. „Erwartet wird, dass in absehbarer Zeit noch weitere Einrichtungen geschlossen werden müssen“, erklärte Kreis-Sprecherin Anja Kühne.

In Schwalmtal gibt es bisher keine neue Entwicklung. Bis einschließlich 18. März ist dort das St.-Wolfhelm-Gymnasium in Waldniel geschlossen. „Wir haben bisher keinen Infektionsfall an unserer Schule. Auch die Schülerin, deren Mutter erkrankt war, ist gesund“, sagt Schulleiter Thomas Martens. Von daher gebe es für ihn zurzeit keinen Anlass anzunehmen, dass die Schule nicht wie geplant am 19. März wieder offen sei. Auch die Versorgung der Oberstufenschüler mit Unterrichtsmaterial habe nach Einschätzung des Schulleiters gut funktioniert. Er wäre froh, wenn wir „bald wieder zur Normalität zurückkehren könnten. Allerdings hängt das wohl davon ab, wie die Zahl der Infektionen weiter zunimmt“.

„Wir haben bisher keine Informationen, dass die Schließung der Schule verlängert wird“, sagte Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (CDU).  Bisher seien alle Planungen der Verwaltung auf die Wiedereröffnung am 19. März ausgerichtet. Vorher muss das Gebäude vollständig desinfiziert werden.

Außerdem hatte der Kreis am Mittwoch  eine Schule und eine Kita in Willich geschlossen. Ob und in welchem Umfang Schließungen nötig sind, ermittelt das Kreisgesundheitsamt. Die Entscheidung zur Schließung wird dann von den jeweiligen Ordnungsämtern der neun Kommunen getroffen. Diese unterrichten die betroffenen Einrichtungen, die wiederum zuständig für die Information von Eltern und Kindern/Jugendlichen sind.

Beim Bürgertelefon ist die Zahl der Anrufer bereits am  Mittwoch deutlich gestiegen, nachdem die Schließung einer Schule und einer Kita in Willich-Wekeln bekannt geworden war: Allein zwischen 8 und 10 Uhr gingen 75 Anrufe ein. Der Kreis hat die  Zahl der Mitarbeiter am Bürgertelefon von drei auf fünf aufgestockt. Ärzte in Wekeln meldeten dem Bürgertelefon zahlreiche Besuche besorgter Eltern mit ihren Kindern. Häufig riefen Eltern beim  Bürgertelefon an, deren Kinder in diesen Einrichtungen sind: Sie wollten wissen ob die Kinder zum Arzt müssen oder in Isolation. Dazu sagt das Kreisgesundheitsamt: Nur diejenigen Kinder, die direkt in Kontakt mit einem infizierten Menschen standen, müssen für 14 Tage in Quarantäne und werden vom Gesundheitsamt betreut. Alle anderen Kinder einer geschlossenen Einrichtung müssen nicht zum Arzt, solange sie keine Krankheitssymptome haben. Sie sollten den Kontakt zu anderen Menschen reduzieren, möglichst ein bis zwei Meter Abstand zu anderen halten, möglichst zu Hause bleiben und verstärkt auf Hygiene achten, also häufig die Hände waschen, die Hustenetikette beachten, auf Küsse und Händeschütteln verzichten. Gemeinschaftliche Aktivitäten wie größere private Feiern, Vereine, Sportgruppen, sollten abgesagt werden.

Zahlreiche Veranstaltungen wie das Frühlingsfest in Nettetal-Kaldenkirchen, der Nettetaltag sowie Kulturveranstaltungen sind in Viersen, Nettetal, Schwalmtal, Niederkrüchten und Brüggen bereits abgesagt worden. Die Schulen haben ihre außerschulischen Veranstaltungen bis zu den Osterferien auf Eis gelegt.

Info Unter der Nummer 02162  5019350 geben Mitarbeiter der Kreisverwaltung Antworten auf häufig gestellte Fragen. Das Bürgertelefon ist täglich von 8 bis 19 Uhr erreichbar.

(busch-)
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