Kreis Viersen Drei Leute in Kontakt mit Covid-19-Krankem

Im Kreis Viersen gibt es drei Bewohner, die Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person hatten. Das bestätigte der Kreis am Freitagnachmittag. Immer mehr Menschen tätigen Hamsterkäufe. Und: Blutspender fehlen.

 Leere H-Milch-Regale im Viersener Edeka-Markt: „Wir verzeichnen ein Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent“, sagt Marktleiter Fabian Wentz.

Leere H-Milch-Regale im Viersener Edeka-Markt: „Wir verzeichnen ein Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent“, sagt Marktleiter Fabian Wentz.

Foto: Martin Röse

Der Kreis Viersen hat am Freitagnachmittag bestätigt, dass drei Einwohner Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person gehabt haben. Sie hatten sich nicht persönlich beim Gesundheitsamt des Kreises gemeldet. Ob die drei Einwohner getestet wurden, ob sie zu Hause bleiben müssen, war am Abend noch unklar. Der Kreis betonte, es handele sich nicht um „begründete Verdachtsfälle“. Um einen „begründeten Verdachtsfall“ handele es nach der Einteilung des Robert-Koch-Instituts nur, wenn eine Person Kontakt zu einem an Covid-19 Erkrankten hatte und selbst Symptome ausweise, betonte eine Sprecherin des Kreises. Nur diese Fälle müssen dem Kreisgesundheitsamt angezeigt werden.

Am Morgen hatte der Kreis Viersen einen Krisenstab eingerichtet, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, dass das Corona-Virus auch im Kreis Viersen auftritt. Dieser Krisenstab sei rund um die Uhr besetzt und stehe im Austausch mit den Nachbarkommunen und der Bezirksregierung Düsseldorf, erklärte eine Sprecherin.

Mehrere hundert Menschen haben in den vergangenen Tagen wegen des Coronavirus im Gesundheitsamt des Kreises angerufen. „Die Tendenz ist ansteigend. Eine genaue Zahl haben die Kollegen nicht erfasst“, so die Kreissprecherin. Da die Zahl der Mitarbeiter im Gesundheitsamt des Kreises nicht ausreicht, werden dort lageabhängig Mitarbeiter aus anderen Ämtern des Kreises eingesetzt.

Die Sorge vor einer großflächigen Quarantäne treibt viele Menschen in die Geschäfte. „Wir verzeichnen ein Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent“, sagte Fabian Wentz, Leiter des Edeka-Marktes in Alt-Viersen. „Ein Kunde hat für 260 Euro Konserven und Suppen eingekauft.“ Besonders gefragte seien Seifenprodukte, Nudeln, Mehl, Zucker, H-Milch, Butter und Tiernahrung. „Wir haben noch einmal nachgeordert, um die große Nachfrage bedienen zu können.“

Auswirkungen hat die Sorge vor dem Coronavirus auch in den katholischen Kirchen im Kreis Viersen: Dort wurden die Weihwasserbecken geleert. Was sonst nur am Karfreitag und Karsamstag der Fall ist, wird jetzt als Vorsichtsmaßnahme wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus praktiziert. Und: Wegen der Corona-Ansteckungsgefahr werden die Gläubigen gebeten, die Kommunion ausschließlich mit der Hand zu empfangen.

Dies Ausbreitung des Corona-Virus im benachbarten Kreis Heinsberg hat Folgen für die Blutspendeaktionen des Deutschen Roten Kreuzes. „Wir werden einen für Sonntag geplanten Termin dort ausfallen lassen, da alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen haben“, sagt DRK-Sprecher Stephan David Küpper. Für den Kreis Viersen sind in der kommenden Woche insgesamt fünf Blutspendeaktionen terminiert. „Wir werden die Situation beobachten und entsprechend neu bewerten“, so Küpper. Das Problem für das DRK: „Wir haben bereits jetzt 15 bis 20 Prozent weniger Spender als normal. Dabei brauchen wir die Konserven, etwa für Krebstherapien, die fortgesetzt werden müssen. Trotz Corona“, so der Sprecher.

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