Corona im Kreis Viersen Starke Nachfrage nach digitalen Impfnachweisen in Apotheken

Kreis Viersen · Die Apotheken im Kreis Viersen haben am Montag eine rege Nachfrage nach dem digitalen Impfnachweis verspürt. Es war der erste Tag, an dem die entsprechenden E-Zertifikate in den Apotheken ausgestellt werden konnten.

 Marcus Büschges, Inhaber von Marcus- und Windmühlenapotheke in Viersen-Dülken, erstellt den digitalen Impfpass.

Marcus Büschges, Inhaber von Marcus- und Windmühlenapotheke in Viersen-Dülken, erstellt den digitalen Impfpass.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Apotheken im Kreis Viersen haben am Montag eine rege Nachfrage nach dem digitalen Impfnachweis verspürt. Es war der erste Tag, an dem die entsprechenden E-Zertifikate in den Apotheken ausgestellt werden konnten. „Es sind zahlreiche Kunden gekommen. Allein bis zum Nachmittag haben wir rund 130 Impfnachweise ausgestellt“, berichtet Marcus Büschges, Inhaber von Marcus- und Windmühlenapotheke in Viersen-Dülken. „Und das, obwohl das System einmal am Morgen und einmal am Nachmittag starke Ausfälle hatte. Das war recht chaotisch.“

Apotheken sind derzeit die einzige Anlaufstelle, um den Nachweis einer vollständigen Corona-Schutzimpfung in Apps wie „CovPass“ zu übertragen. „Es gibt eine große Unsicherheit bei den Geimpften“, berichtet Büschges. „Denn noch stellt das Impfzentrum keine digitalen Impfnachweise aus; wer bald in Urlaub fahren will, geht deshalb lieber auf Nummer sicher.“

Der Kreis Viersen kündigte am Montagnachmittag an, dass jeder, der im Dülkener Impfzentrum bereits geimpft wurde, automatisch einen QR-Code zur Erstellung des digitalen Impfnachweises in der Handy-App per Post zugeschickt bekommt. Wann genau, das kann der Kreis nicht sagen. „In den nächsten Wochen“, erklärte eine Sprecherin, wahrscheinlich sei, dass es Ende des Monats losgehe. Voraussichtlich Ende Juni soll auch bei den Impfungen im Impfzentrum sowie in den Arztpraxen direkt das E-Zertifikat ausgehändigt werden. Wer seinen Impftermin im Impfzentrum online unter www.116117.de gebucht hat, soll in naher Zukunft die Möglichkeit bekommen, das E-Zertifikat selbst auf der Internetseite herunterzuladen.

Der QR-Code für den digitalen Nachweis wird allerdings erst freigeschaltet, sobald der vollständige Impfschutz gewährleistet ist. Dieser ist zwei Wochen nach der zweiten Impfung mit BioNtech, Moderna und AstraZeneca beziehungsweise zwei Wochen nach der ersten Impfung mit Johnson&Johnson erreicht. Bei einer überstandenen Corona-Infektion ist der Impfschutz bereits nach der ersten Impfung gewährleistet.

Aktuell werden für das E-Zertifikat nur Wirkstoffe berücksichtigt, die in der EU zugelassen sind. Dies sind derzeit BioNtech, Moderna, AstraZeneca und Johnson&Johnson. Wann und wie digitale Nachweise für andere Präparate ausgestellt werden können, sei noch nicht absehbar, hieß es aus der Kreisverwaltung. 

Der Aufwand für die E-Zertifikate sei hoch, berichtet Büschges. „Dabei geht es weniger um die zu erfassenden Daten. Das ist recht überschaubar.“ Allerdings obliege den Apotheken auch die Kontrolle, ob die Impfungen rechtmäßig erfolgten. „Für uns hat das dieselbe Wertigkeit wie ein Rezept für Betäubungsmittel“, sagt Büschges. „Entsprechend sorgfältig gehen wir dabei vor.“ In der Marcus-Apotheke sei dafür ein eigener Bereich eingerichtet worden. „Und in der Windmühlen-Apotheke arbeiten wir mit Abholscheinen; wir machen die E-Zertifikate in Ruhe fertig, die Kunden können sie dann später abholen kommen.“ 

Eine Voraussetzung für eine Reise ist der digitale Impfnachweis nicht. Gültig ist auch der gelbe Impfausweis. Büschges: „Aber das ist vielen Leuten zu unsicher. Sie haben Sorge, dass sie im Urlaub ihren Impfpass verlieren könnten.“

(mrö)
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