Datenschutzbeauftragter ermittelt Corona-Datenzettel in der Viersener Innenstadt entdeckt

Viersen · In der Viersener Innenstadt ist auf offener Straße ein Karton mit Kundendaten zur Corona-Nachverfolgung aus einem Geschäft entdeckt worden. Jetzt befasst sich der Datenschutzbeauftragte der Polizei mit der Angelegenheit.

 Ein Passant entdeckte einen Karton mit Kundendaten - und informierte die Polizei.

Ein Passant entdeckte einen Karton mit Kundendaten - und informierte die Polizei.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Der Vorfall ereignete sich bereits am Samstag; die Polizei hatte den Einsatz nicht öffentlich gemacht. Am Montagabend hatte der WDR berichtet. Einem Passanten waren vor einem Sportgeschäft in Viersen mehrere Kartons aufgefallen. Einer dieser Kartons davon enthielt zahlreiche Zettel mit Kundendaten. Das kam dem Passanten komisch vor, er informierte deshalb die Polizei in Viersen.

Grundsätzlich sind die Geschäftsinhaber verpflichtet, die kundenbezogenen Daten zur Kontaktverfolgung mindestens vier Wochen vertraulich aufzubewahren. Im Anschluss müssen die Zettel vernichtet, die Daten gelöscht werden.

Laut dem Filialleiter des Viersener Geschäfts habe ein Mitarbeiter die Kartons fälschlicherweise vor dem Geschäft abgestellt. Als der Streifenwagen der Polizei anrückte und auf den Fehler hinwies, wurde der Karton mit den Kundendaten laut den Einsatzkräften sofort wieder ins Geschäft gebracht. Die Unterlagen hätten nach Angaben des Filialleiters gar nicht zum Altpapier gesollt. Nach Angaben eines Polizeisprechers handelt es sich bei dem Vorfall um eine Ordnungswidrigkeit.

Der Vorgang wurde am Dienstag vom Datenschutzbeauftragten der Kreispolizei Viersen bearbeitet und dann an die Behörde der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW abgegeben. „Dort wird entschieden, ob der Geschäftsinhaber ein Bußgeld zu zahlen hat und wenn ja, wie hoch es ausfällt“, erklärte der Polizeisprecher.

(mrö)
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