Konzert in Mönchengladbach Dülkener Chorleiter gibt Benefiz-Konzert

Viersen-Dülken/Mönchengladbach · Zu einem ungewöhnlichen Benefiz-Konzert lädt der Dülkener Pianist und Chorleiter Michael Decker ein. Besonders ist nicht nur der Hilfszweck des Konzerts, sondern auch der Veranstaltungsort.

 Chorleiter und Pianist Michael Decker.

Chorleiter und Pianist Michael Decker.

Foto: Norbert Waldhausen

Zusammen mit seinem Sohn Clemens Fieguth tritt Michael Decker am Freitag, 17. September, um 20 Uhr in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach auf. Der Dülkener Pianist und der Vibraphonist veranstalten einen Jazz-Abend mit Songs von George Gerswhin, Stevie Wonder und weiteren Musikern. Der Dülkener hat einen besonderen Bezug zu der Kaiser-Friedrich-Halle: Sein Vater, der Architekt Willy Decker, baute die Halle nach ihrem großen Brand wieder auf.

Doch Decker geht’s bei dem Konzert nicht nur um Musik: Der Jazz-Abend ist die erste Benefiz-Aktion für seinen sich im Aufbau befindlichen Verein Maria Theresia Paradis. Dessen Ziel: mehr Musikunterricht an Blindenschulen.

Der Dülkener arbeitete selbst fünf  Jahre an einer Blindenschule in Düren. Dort unterrichtete er blinde Schüler. „Eine wunderschöne Aufgabe, da in den blinden Schülern unglaubliche Potenziale schlummern“, sagt er. „Blinde sind viel stärker auf das Hören fixiert und das spiegelt sich in der Musik wider.“ Doch der Musikunterricht an Blindenschulen brauche immer wieder neue Finanzierungen, berichtet Decker – und daran scheitere es oft. Deshalb beschloss er, einen Verein ins Leben zu rufen, der genau an dieser Stelle ansetzt und es blinden Menschen ermöglicht, Musikunterricht zu erhalten. Außerdem möchte der 60-Jährige mit Hilfe des Vereins Möglichkeiten für den Besuch von Konzerten, Vorträgen und Seminaren für blinde Menschen schaffen.

Für das Benefizkonzert erhebt das Vater-Sohn-Gespann keinen Eintritt, sondern bittet um Spenden für den Verein. Wie der an seinen ungewöhnlichen Namen kam? Da musste der 60-Jährige nicht lange überlegen. Bei Paradis handelt es sich um eine Frau, die 1759 geboren wurde und in jungen Jahren erblindete. Von ihrer Blindheit ließ sie sich nicht entmutigen. Sie war Pianistin, Komponistin, Pädagogin – und gründete eine Schule für blinde Mädchen. Für den Konzertbesuch gilt die 3G-Regel. Es ist zeitgleich das erste Konzert in der Kaiser-Friedrich-Halle nach der pandemiebedingten Pause. 

(tref)
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