Kreis Viersen CDU nominiert Dr. Andreas Coenen

Kreis Viersen · Der 40-jährige Kreisdirektor aus Viersen soll im Herbst kommenden Jahres neuer Landrat des Kreises Viersen werden.

 Dr. Andreas Coenen soll für die CDU im September 2015 zum Landrat gewählt werden. Ehefrau Jacqueline sowie die Söhne Ludwig (bei Mama) und Leonhard waren beim Kreisparteitag ebenso dabei wie Mutter Hildegard Coenen.

Dr. Andreas Coenen soll für die CDU im September 2015 zum Landrat gewählt werden. Ehefrau Jacqueline sowie die Söhne Ludwig (bei Mama) und Leonhard waren beim Kreisparteitag ebenso dabei wie Mutter Hildegard Coenen.

Foto: Kaiser

Dr. Andreas Coenen (40) aus Viersen soll im September kommenden Jahres zum Landrat und damit Nachfolger von Peter Ottmann gewählt werden. 201 von 209 abgegebenen Stimmen erhielt Coenen beim Kreisparteitag der CDU in der Oedter Albert-Mooren-Halle. Minutenlanger Beifall und eine stehende Ovation unterstrichen nach der Entscheidung, wie überzeugt die Basis von ihrem Kandidaten ist.

Der promovierte Jurist und Verwaltungswissenschaftler ist seit 13 Jahren beim Kreis Viersen beschäftigt und als Kreisdirektor allgemeiner Vertreter des Landrates auf Verwaltungsebene. Coenen stammt aus Viersen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Den Beginn der Rede seines Vaters hörte sich Sohn Leonhard noch unter dem Tisch an, aber zu so großer Zurückhaltung gab es keinen Grund. Coenen war im Vorfeld bereits von mehreren Parteigliederungen als einziger Kandidat der Kreis-CDU nominiert worden.

Als künftiger Landrat des Kreises Viersen will Coenen "offen und konstruktiv" an seine Aufgaben heran- und auf die Menschen zugehen. "Wir haben gute Leute beim Kreis. Dieses Potenzial möchte ich nutzen", kündigte er an. Mehr als 1000 Mitarbeiter hat die Kreisverwaltung, denen er einen kollegialen und von Wertschätzung geprägten Führungsstil verspricht.

Kennzeichen dieser künftigen Arbeit soll die interkommunale Zusammenarbeit sein. Den Kreis will Coenen zum Kümmerer und Dienstleister formen, der auf Augenhöhe mit den Städten und Gemeinden spricht. In der Zusammenarbeit dürfe es keine Tabus geben: "Es müssen alle offener werden", sagte er mit Blick auf das nicht gerade konfliktfreie Miteinander der Kommunen. Als "Gesicht des Kreises" will Coenen nach innen und nach außen wirken.

Viel Beifall erhielt er für die Ankündigung, den Kreis selbstbewusster zu machen und seine Bedeutung in einer strategisch hochinteressanten Lage zwischen Düsseldorf und den Niederlanden offensiv zu vertreten. Der Kreis Viersen sei keineswegs der Vorgarten der Landeshauptstadt, sondern eine Bereicherung und unentbehrlich für Düsseldorf. Der Kreis verfüge über reichliche Gewerbe- und Industrieflächen, die in der Nachbarschaft außerordentlich knapp seien.

Außerdem müsse der Kreis sich als idealer Wohnstandort mit exzellenter Infrastruktur im regionalen Wettbewerb einbringen. Coenen bekannte sich in diesem Zusammenhang zur Verlängerung der Regiobahn von Kaarst über Willich nach Viersen. Die Ausbaukosten müsse das Land, die Betriebskosten der Verkehrsverbund übernehmen. Neben der Zusammenarbeit mit Nachbarkreisen und Großstädten müsse der Kreis sich auch dem Wettbewerb untereinander stellen.

Ein Beispiel seien zielgerichtete Anstrengungen in Bildung und Ausbildung, um zu verhindern, dass junge Menschen die Region verlassen. Von dem Erfolg hänge auch die Fortentwicklung und Prosperität der Wirtschaft ab.

Der Landespolitik warf Coenen vor, die Entwicklung des schnellen Internets versäumt zu haben. Es sei Aufgabe der Kommunen, unterstützt von der NRW-CDU, die Landesregierung zu mehr Engagement anzuhalten. In seiner Außenwirkung will Coenen auch die Pflege und den Ausbau von Beziehungen mit niederländischen Partner forcieren. Insofern begrüße er die initiative des neuen Geschäftsführers der Wirtschaftsförderung, mit dem Businessclub Maas-Rhein ein "Liaison-Büro" eingerichtet zu haben. Er werde die WFG gerne dabei unterstützen, sich neu als Dienstleister zu positionieren.

Coenen forderte vom Land ein weit aus höheres finanzielles Engagement in der Flüchtlingspolitik. Viel Beifall erhielt er für die Forderung an das Land, das Sicherheitsbedürfnis der Bürger nicht zu vernachlässigen. "Dazu gehört eine sichtbare und angemessene Präsenz der Kreispolizeibehörde in allen Städten und Gemeinden."

(RP)
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