Baumfällung in Viersen Problembaum — BUND kritisiert Fällungsplan

Süchteln · Auf dem Pausenhof der Brüder-Grimm-Schule in Süchteln soll eine gesunde Eiche abgesägt werden. Der Platz wird zu einer Multifunktionsfläche umgestaltet, auf der außerdem alle vier Jahre für Projekttage ein Zirkuszelt aufgebaut werden soll.

 Wenn der Platz umgestaltet wird, soll die Eiche weichen.

Wenn der Platz umgestaltet wird, soll die Eiche weichen.

Foto: Stadt Viersen

Ein gesunder Baum soll weichen, weil er nicht ins neue Schulhof-Konzept passt: Für Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) Viersen, ist das „unverständlich“. Mit Empörung habe sie vernommen, dass die 40 Jahre alte Eiche auf dem Pausenhof der Brüder-Grimm-Schule in Süchteln gefällt werden soll, sagt sie. Zwar wird Ersatz gepflanzt, Hochbeete und ein Naturgarten werden außerdem angelegt. Doch ausschlaggebend für die BUND-Vorsitzende bleibt: Ein vitaler Baum soll weg. Um das zu verhindern, habe sie sich unter anderem an den Schulleiter und Viersens Bürgermeisterin gewandt.

Dass der Baum gefällt werden soll, ist nicht neu: Bereits im Juli 2019 hatte der Ausschuss für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz beschlossen, den unteren Schulhof der Brüder-Grimm-Schule umgestalten zu lassen – das beinhaltete die Baumfällung. Die Eiche steht auf dem Platz, auf dem alle vier Jahre mehrere Tage lang für ein Projekt ein Zirkuszelt aufgebaut wird. In der Sitzungsvorlage erläuterte die Stadtverwaltung damals: „Um den Aufstellbereich für das Zirkuszelt mit einer ausreichend dimensionierten Zufahrt realisieren zu können, ist die Entfernung einer recht vitalen Eiche unvermeidlich, deren Standort sich genau im Übergang Aufstellfläche und Zufahrt befindet.“ Alle Alternativen seien eingehend untersucht worden.

In den folgenden Monaten verfeinerte die Verwaltung die Umbaupläne und schlug im Juni 2020 dem Ausschuss vor, den Baubeschluss zu ändern. Der neue Plan sah unter anderem vor, die Eiche zu erhalten. Das sorgte vor allem bei CDU und SPD für Unverständnis. Die Abstimmung wurde vertagt. Vor der nächsten Sitzung führten Politiker, Vertreter des Schul-Fördervereins, Mitarbeiter der Stadt und der Schulleiter Gespräche, es gab Ortstermine, eine Lösung wurde gefunden. In der nächsten Sitzung fasste der Ausschuss einen geänderten Baubeschluss, der die Baumfällung beinhaltet. Ziel ist, den Platz zu einer Multifunktionsfläche umzubauen, die ganzjährig für Aktivitäten nutzbar ist. Für Grytzmann-Meister macht das keinen Unterschied: „Es geht hier nicht nur um das Absägen eines einzigen Baumes, sondern vielmehr um eine grundsätzliche pädagogische Haltung gegenüber Erfordernissen im Natur- und Umweltschutz.“

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