Kreis Viersen Bund stellt 930.000 Euro für Sprach-Kitas bereit

Kreis Viersen · Im Kreis Viersen nutzen die ersten sieben Kitas das Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schüssel zur Welt ist"

 Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer (vorn in der Mitte) übergab die Plakette für das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" an das Katholische Forum, das die Trägerschaft für die Fachberatung übernimmt.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer (vorn in der Mitte) übergab die Plakette für das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" an das Katholische Forum, das die Trägerschaft für die Fachberatung übernimmt.

Foto: Knappe

Alle Kinder sollen von Anfang an gute Bildungschancen haben. Dafür hat das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Programm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schüssel zur Welt ist" entwickelt, ein Nachfolgeprojekt von "Sprache & Integration". Bis 2020 stellt der Bund bis zu eine Milliarde Euro zur Verfügung, um Fachkraft-Stellen im Bereich der Sprachförderung in den Einrichtungen zu installieren. In den Kreis Viersen können jährlich bis zu 930.000 Euro fließen, denn insgesamt 15 Kitas, die einen überdurchschnittlichen hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf haben, können an dem Projekt teilnehmen.

Sieben Kitas aus dem Kreis Viresen haben sich bislang beim BMFSFJ beworben, können nun ihr Personal aufstocken oder haben das schon getan. 50 Prozent der Kosten trägt der Bund, die andere Hälfte übernimmt die Kita. Das Katholische Forum Krefeld-Viersen übernimmt die Trägerschaft der Fachberatung Sprach-Kita im Rahmen des Projektes. Eigens dafür hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer gestern eine entsprechende Plakette des Bundesprogrammes übergeben.

"Wir haben bereits 52 Kooperationen mit Kitas sowie Familienzentren und bauen diese Zusammenarbeit mit der neuen Trägerschaft weiter aus", sagt Ruth Walter, Leiterin des Katholischen Forums. Das heißt auch, dass bei entsprechender Nachfrage Qualifizierungsmöglichkeiten für die Sprachförderkraft angeboten werden können.

Das Projekt selbst basiert auf drei Säulen, auf alltagsintegrierter sprachlicher Bildung, inklusiver Pädagogik und Zusammenarbeit mit Eltern. Die Sprachförderung ist auf den Alltag der Kinder ausgerichtet, sie soll sie dort abholen, wo sie stehen, ohne den Sprachstand des einzelnen Kindes zu bewerten. Wichtig ist den Organisatoren, dass die Eltern einbezogen werden, denn Sprache wird in der Familie gelebt. Sprach-Kitas beraten Eltern, um daheim ein sprach-anregendes Umfeld zu schaffen. "Eine frühe Förderung bringt die meisten Effekte mit sich", betont Karolin Nadolny, die Fachberaterin des Katholischen Forums. Susanne Reinartz vom Kreisjugendamt ist sicher, dass sich viele Kitas gern dem neuen Verbund anschließen würden, aber an der Frage der Finanzierung für eine weitere Stelle scheitern. Denn auch wenn der Bund die Hälfte zahlt, muss der Kita-Träger den Rest zahlen.

(tref)
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