Grünstreifen in Viersen Disteln statt Rosen — Ärger über Wildwuchs

Auf einem rund 150 Quadratmeter großen Grünstreifen in der Nähe der Festhalle sprießen zum Verdruss der Nachbarn Brennesseln und Disteln. Um das zu ändern, müsse der Boden ausgetauscht werden, erklärt ein Sprecher der Stadt.

 „Wie kann man sich als Stadt nur so blamieren?“ Anwohnerin Christa Franken ärgert sich über Wildwuchs neben der Einfahrt zum Festhallenparkplatz.

„Wie kann man sich als Stadt nur so blamieren?“ Anwohnerin Christa Franken ärgert sich über Wildwuchs neben der Einfahrt zum Festhallenparkplatz.

Foto: Nadine Fischer

Disteln, Ähren, Brennnesseln und dazu diverses Blätterwerk: Der etwa 150 Quadratmeter große Grünstreifen neben der Einfahrt zum Parkplatz an der Viersener Festhalle ist dicht bewachsen. Mittendrin steht ein Baum. „Das sieht doch wirklich nicht gut aus“, sagt Hildegard Vogt. Die 79-Jährige wohnt in der Nähe, kommt oft an der Fläche vorbei. Noch näher dran wohnt Christa Franken: Das Grundstück der 76-Jährigen grenzt an die öffentliche Grünfläche. „Das ist so ungepflegt, nur Unkraut, nur Wildwuchs“, bekräftigt sie. Schon mehrmals habe sie sich bei der Stadtverwaltung gemeldet, nichts sei passiert. „Ich bekam zur Antwort, im Moment sei nicht genug Personal vorhanden, aber das würde gemacht. Ich habe dann nur gefragt: Können Sie mir noch dazu sagen, in welchem Jahr?“

Von ihrem Balkon in der ersten Etage ihres Hauses aus hat Christa Franken freie Sicht auf die Festhalle – und den Grünstreifen. Seit 20 Jahren warte sie darauf, dass sich da endlich etwas ändere, erzählt die Viersenerin. Was sie nicht nachvollziehen kann: Weil die Fläche direkt neben der Einfahrt zum Festhallenparkplatz liegt, werde sie von den Festhallenbesuchern wahrgenommen –  „Wie kann man sich als Stadt nur so blamieren?“ Auf der Fläche könnten doch Bodendecker gepflanzt werden, „oder sie wird als zusätzliche Parkfläche genutzt“, schlägt sie vor.

Stadtsprecher Frank Schliffke erklärt: „In dem angesprochenen Bereich standen ursprünglich Rosen unter einer alten Platane. Aufgrund des Wurzeldrucks der Platane entwickelten sich die Rosen sehr schlecht. Im vorderen Bereich ist die Pflanzfläche zusätzlich mit Zaunwinde und Quecke durchzogen.“  Unter diesen Voraussetzungen sei der gewollte Pflanzenbestand nicht zu erhalten gewesen. „Aktuell wächst hier Spontanvegetation. Diese ist momentan etwa 50 bis 60 Zentimeter hoch.“  Schliffke weist darauf hin, dass die Fläche regelmäßig gepflegt werde. „Der nächste Pflegegang steht in Kürze an.“

Zwischenzeitlich wollte die Stadtverwaltung tatsächlich etwas an der Grünfläche verändern: „2019 hat es den Versuch gegeben, hier eine kleine Blumenwiese zu installieren“, sagt Schliffke. „Das hat aufgrund der anhaltenden Trockenheit aber nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt. Um den Bereich neu zu bepflanzen, müsste der Boden ausgetauscht werden. Das ist wegen des Baumes aber nicht möglich.“  

Überlegungen, die Fläche in einen Parkplatz umzuwandeln, würden sich schon deshalb verbieten, weil dazu der gesunde Baum gefällt werden müsste, betont der Stadtsprecher. Darüber hinaus seien in diesem Bereich viele Parkplätze vorhanden. Schliffke: „Die Beschwerdeführerin hat in dieser Angelegenheit mehrfach mit der zuständigen städtischen Gartenbau-Meisterin gesprochen. Die Kollegin hat ihr die Hintergründe ausführlich erläutert. Bei der gegebenen Sachlage scheint es nicht möglich, einen Zustand herzustellen, der den Ansprüchen der Beschwerdeführerin entspricht.“

Für Christa Franken ist das nicht nachvollziehbar. „Da kann man nur mit dem Kopf schütteln“, sagt sie. „Aber man muss das wohl leider so hinnehmen.“

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