Viersen Bürgermeister will Alleenradweg streichen

Viersen · "Die Stadt Viersen sollte auf den Bau des Alleenradwegs zwischen Dülken und Waldniel verzichten." Diesen Appell richtete Bürgermeister Günter Thönnessen an die politischen Gremien der Stadt. Noch im März hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung "Grünes Licht" für das Projekt gegeben.

"So interessant ein Umbau der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Dülken und Waldniel zu einem Radweg auch sein mag, er ist angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt nicht zu rechtfertigen", so Thönnessen.

Der Verwaltungschef erklärte, dass es Viersen schon jetzt schwer falle, ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen: "Wir sind zum Beispiel dabei, mit erheblichem finanziellen Aufwand Betreuungsangebote für die unter Dreijährigen zu schaffen. Wir ringen im kulturellen Bereich um den Erhalt wertvoller Institutionen und Angebote. Zum Bau des Alleenradwegs müsste die Stadt trotz erheblicher Zuweisungen vom Land in den nächsten Jahren einen Eigenanteil von mehr als 250 000 Euro beisteuern. Das ist bei aller Wertschätzung für das Projekt nicht zu verantworten."

Thönnessen verwies darauf, dass die Bundesregierung erst am Montag ein Sparpaket im Gesamtumfang von 80 Milliarden Euro bis 2014 auf den Weg gebracht habe: "Dessen gravierende Auswirkungen auf Länder und Kommunen sind noch gar nicht absehbar."

Angesichts der prekären Finanzsituation mahne der Deutsche Städtetag seine Mitglieder unablässig, sich in der Ausgabenpolitik unbedingt auf das Wesentliche zu konzentrieren: "Außerdem habe ich erhebliche Zweifel, ob die Kommunalaufsicht den Bau dieser Trasse überhaupt mit trägt. Immerhin handelt es sich nicht um eine Pflichtaufgabe der Stadt. Deshalb werde ich mich mit allen Mitteln, die mir als Bürgermeister zur Verfügung stehen, gegen den Bau dieser Radwegeverbindung wehren."

(RP)
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