Hunderte engagieren sich beim Umweltschutz Schwalmtals Bürger beim World-Cleanup-Day

Schwalmtal · Erstmals nahm die Gemeinde an dem Aufräumtag teil, der zeitgleich in 180 Ländern stattfand. Vom Kita-Kind bis zum Senior sammelten rund 500 Einwohner Plastikmüll und anderen Unrat aus der Natur.

 Die Kinder der Kita Polmans säuberten einen Weg in der Nähe des Kita-Gebäudes, Schwalmtals Bürgermeister Andreas Gisbertz packte mit an.

Die Kinder der Kita Polmans säuberten einen Weg in der Nähe des Kita-Gebäudes, Schwalmtals Bürgermeister Andreas Gisbertz packte mit an.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Hunderte Menschen haben am Freitag und Samstag den World-Cleanup-Day genutzt, um in Schwalmtal Wanderwege, Parks und Straßen vom Müll zu befreien. „Etwa 150 Erwachsene und 350 Kinder haben sich bei der Gemeinde angemeldet“, berichtete Pressekoordinator Jan Winterhoff.

Die Gemeinde Schwalmtal und der Abfallbetrieb des Kreises Viersen organisierten die Müllsammelaktion in Schwalmtal. Mülltüten und Handschuhe wurden vom Abfallbetrieb gestellt. Außerdem richtete die Gemeinde elf Sammelstellen ein: Dort konnten die Teilnehmer den gefundenen Unrat abgeben.

Insgesamt meldeten sich 22 Gruppen an, darunter auch die Kindertagesstätte Anna Polmans aus Schwalmtal-Amern. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Gisbertz sammelten die Kindergartenkinder Unrat von einem nahe gelegenen Trampelpfad auf. Dabei stießen die Sammler auf verschiedenste Funde: Von Glasflaschen über Plastikverpackungen bis Kronkorken war alles dabei. „Ich finde es schade, dass Müll in die Natur geschmissen wird. Das ist schlecht für die Tiere. Die fressen den Müll“, sagte die Fünfjährige Hanna. Die Freunde Finn (5) und Anton (5) sorgten sich vor allem um Glas und Plastik in der Umwelt: „Durch Glas kann es anfangen zu brennen“, sagte Finn, und Anton ergänzte: „Eine Plastikgabel braucht 500 Jahre bis sie aus der Natur wieder weg ist.“

 Zigarettenstummel, leere Flaschen, säckeweise Müll – die Sammelgruppe um Alysa Linnemann und Franziska Malo machte reiche „Beute.“

Zigarettenstummel, leere Flaschen, säckeweise Müll – die Sammelgruppe um Alysa Linnemann und Franziska Malo machte reiche „Beute.“

Foto: Fiona Schultze

Nach etwa einer Stunde war der kleine Pfad vor der Kita von Unrat befreit, mit dem Müll werden sich die Kinder aber noch genauer beschäftigen: „Später möchten wir eine Tüte gemeinsam mit den Kindern aufmachen und schauen, was wir gesammelt haben. Dann dürfen die Kinder auch überlegen, in welchen Abfalleimer der jeweilige Müll gehört“, erklärte Erzieherin Kerstin Klaffke. Der Kita war es wichtig, vor der Müllsammelaktion gezielt mit den Kindern über Müll und Mülltrennung zu sprechen. Auch Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) packte mit an. „Das Thema Müll ist mir sehr wichtig und auch immer präsent“, sagte er. „Mir war es wichtig, am Cleanup-Day teilzunehmen, um zu sensibilisieren. Wir haben so eine schöne Gemeinde und wollen tätig werden.“

Am Samstag, dem offiziellen World-Cleanup-Day, sagte auch eine zwölfköpfige Gruppe hinter Alyssa Linnemann dem Müll den Kampf angesagt. 2016 hatten Alyssa Linnemann und Franziska Malo gemeinsam die Initiative „Schwalmtal räumt auf“ gestartet und packen seitdem mehrmals im Jahr beherzt zum Greifer, um die Natur von Unrat zu befreien. Trotzdem war der Cleanup-Day für Linnemann besonders: „Heute ist man ein Teil von etwas ganz Großem. Es ist ein schönes Gefühl, dazu etwas beizutragen.“

Um das Ausmaß an weggeworfenen Zigaretten zu verdeutlichen, sammelte die Gruppe alle gefundenen Zigarettenstummel separat. „Wir möchten zeigen, wie viele Zigarettenstummel in unserem kleinen Dorf Amern liegen“, sagte Linnemann. Mitsammlerin Hannalisa Munz ärgerte sich über Masken und Zigaretten in der Natur: „In den Stummeln sind super viele Schadstoffe und Chemikalien enthalten. Ich verstehe nicht, wieso man diese in die Natur wirft.“

Innerhalb von vier Stunden hatte die Gruppe drei große Säcke Müll, sechs Liter Zigarettenstummel und 27 Masken aus der Natur gefischt. „Ich möchte die Menschen ermutigen, Müll aus der Umwelt aufzusammeln und somit Natur und Tiere zu schützen“, sagte Linnemann. „Jedes aufgesammelte Stück Müll kann unter Umständen ein Tier retten.“

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