Karneval in Viersen Orpheums-Shows im Bürgerhaus fallen aus

Dülken · Die Dülkener Karnevalsgesellschaft musste ihr für Anfang des kommenden Jahres geplantes Bühnenprogramm absagen. Wie es jetzt weiter geht.

 Präsident Günther Kamp (l.) und einige seine Mitstreiter vom Orpheum in der Halle in Mackenstein. Dort sollte eigentlich das Bühnenbild präsentiert werden.  RP-Foto: Knappe

Präsident Günther Kamp (l.) und einige seine Mitstreiter vom Orpheum in der Halle in Mackenstein. Dort sollte eigentlich das Bühnenbild präsentiert werden. RP-Foto: Knappe

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Wir hatten soweit alles schon so gut wie fertig. Und dann das!“ Günther Kamp, Präsident der Großen Karnevalsgesellschaft Orpheum, steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Eigentlich wollten er und ein paar Mitstreiter  vom Dülkener Orpheum an diesem Abend in der Halle im Gewerbegebiet Mackenstein stolz die Bühnendekoration für die Veranstaltungen im nächsten Jahr präsentieren. Doch dann kam alles anders.

„Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag, als ich die Nachricht im Internet gelesen habe, dass 2022 der Sitzungskarneval in NRW abgesagt ist“, so Günther Kamp. Und Vizepräsident Ulf Jansen ergänzt: „Wir haben so viel Herzblut und Energie in die Sache gesteckt, das tut schon weh, dass die Orpheumsveranstaltungen 2022 nach 2021 wieder ins Wasser fallen.“ Am 13. Januar sollte die Generalprobe im Dülkener Bürgerhaus stattfinden. Doch jetzt werden die Bühnenaufbauten und Kostüme in Mackenstein erstmal Staub ansetzen.„2023 wird wahrscheinlich dann wieder alles normal laufen. Das hoffen wir zumindest“, erzählt der 69-jährige Präsident.

Von der Bühnendekoration und den Kostümen werde bis dahin noch einiges zu retten sein. Das erste Stück, das aufgeführt werden sollte, spielt in einem Schrebergarten oder wie der alte Dülkener sagt: Schreberjaat. Dieses Bühnenbild ist komplett fertig und wird für 2023 wieder eingeplant, ist sich Günther Kamp sicher.

Angelo Pirisino aus Echt in der Provinz Limburg, war seit Monaten mit den Arbeiten für das Bühnenbild beschäftigt, und ist ebenfalls tief enttäuscht. Seit Jahren ist er zur Stelle, wenn das Orpheum seine Professionalität braucht, weiß Günther Kamp um die Zuverlässigkeit des 54-jährigen Pirisino.

Unklar ist noch, ob und wie viel Geld das Dülkener Orpheum vom Land oder Bund als Entschädigung bekommt. „Bis 23. Dezember müssen wir einen Antrag gestellt haben und dann wird das Geld wohl bei Bewilligung im Februar oder März ausgezahlt werden“, blickt Vizepräsident Ulf Jansen in die nahe Zukunft und hofft, dass man nicht auf den Kosten für Bühne und Kostüme sitzen bleibe.

Das heißt aber nicht, dass jene, die sich Karten für das Orpheum 2022 gekauft haben, kein Geld zurückbekommen. Die Veranstaltungen – fünf Abende waren erst geplant, dann wurde wegen der hohen Nachfrage ein zusätzlicher sechster Termin gemacht – waren jetzt schon alle ausverkauft. Wer Karten für das Orpheum 2022 erworben hat, kann beim Schuhhaus Kocken, einer der Vorverkaufsstellen, sein Geld zurückbekommen. Wer die Tickets online per Überweisung gekauft hat, bekommt sein Geld zurück überwiesen. „Wir starten dann halt nächstes Jahr für die Orpheums-Veranstaltungen 2023 richtig durch und hoffen, dass dann die Corona-Krise vorbei ist. Sauer bin ich nicht, dass sich viele noch nicht haben impfen lassen und es nächstes Jahr wieder nicht mit den Aufführungen klappt, aber mir fehlt für die Impfgegner das Verständnis“, mein Günther Kamp. Doch selbst im Orpheum gebe es zwei Mitglieder, die sich immer noch gegen eine Impfung sträuben. Die hätten nächstes Jahr aber nicht mitgemacht und so sei das auch richtig, so Kamp. 

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