Brüggen Brüggens SPD schmollt wegen Halle

Brüggen · Die Fraktion spricht sich gegen die Mehrzweckhalle aus. Eine Privatisierung des Altenheims würde sie akzeptieren.

 Beim Richtfest feierten viele den Bau der Mehrzweckhalle. Die SPD sieht im Bau eher einen Anlass zur Besorgnis als zur Freude. Sie fürchtet, dass die Halle so teuer ist, dass Brüggen andere Vereine weniger unterstützen kann.

Beim Richtfest feierten viele den Bau der Mehrzweckhalle. Die SPD sieht im Bau eher einen Anlass zur Besorgnis als zur Freude. Sie fürchtet, dass die Halle so teuer ist, dass Brüggen andere Vereine weniger unterstützen kann.

Foto: Busch

Noch immer stünden die Themen der SPD unter dem Motto Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, "nur mit moderneren Begriffen", sagt Monika Flöth. Die stellvertretende Bürgermeisterin hat mit der übrigen Spitze des Brüggener SPD-Ortsverbands beim Neujahrstreffen erklärt, welche Ziele sich die Partei für Brüggen gesetzt hat: Sie will unter anderem versuchen, mehr Bürger zu politischem Engagement zu animieren, sich mit der Zukunft des Altenheims Brüggen-Bracht beschäftigen und darauf hinweisen, was beim Bau der Mehrzweckhalle schief läuft. Die wichtigsten Themen im Überblick:

Mehrzweckhalle: Die SPD hatte im Gemeinderat gegen den Bau einer Mehrzweckhalle in Brüggen gestimmt, sie befürwortete eine Doppelturnhalle. Die Fraktion fürchtete, dass die höheren Kosten dazu führen könnten, dass den Vereinen das Geld fehlt. Von vornherein waren für den Bau der Mehrzweckhalle etwa eine Million Euro mehr veranschlagt gewesen als für eine Doppelturnhalle. Nun wird die Mehrzweckhalle voraussichtlich etwas teurer als zunächst geplant, die SPD sieht ihre Befürchtungen bestätigt. "Alle anderen Themen werden darunter leiden", sagt Gottfried Optenplatz, Fraktionsvorsitzender, über die Halle.

Altenheim: Bis zum Sommer soll die Entscheidung fallen, ob das Brachter Altenheim Haus Schleveringhoven auch weiterhin der Gemeinde gehört. Brüggen kooperiert seit 2011 mit der Augustinus-Seniorenhilfe, die Heimleitung und Geschäftsführung übernommen hat. Die Seniorenhilfe hat Interesse angemeldet, die Trägerschaft zu übernehmen. Die SPD lehnt eine Privatisierung nicht ab: "Mir ist egal, wer Träger wird, solange das Heim funktioniert", sagte Thomas Jäger, der stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbands. Flöth ergänzt, eine neue Trägerschaft dürfe "für die Mitarbeiter keine Nachteile haben". Wie die Fraktion allerdings dafür sorgen will, ist unklar. Derzeit ist es möglich, dass die Gemeinde nur eine Minderheit der Anteile am Altenheim behielte. Der Einfluss auf den Betrieb wäre dann gering.

Bürgerbeteiligung: Bei der Brüggener SPD gibt es keinen Jugendverband, da nur etwa fünf bis sechs Personen in dem Alter sind, in dem sie mitmachen könnten – das sind zu wenige, meint Sven Peters, der Parteivorsitzende. Auch er selbst gehört zu den jüngeren Parteimitgliedern. Die Brüggener SPD-Spitze hat den Eindruck, dass es vielen jungen Menschen schwerfällt, sich politisch zu engagieren – schon, weil sie häufig für Studium und Ausbildung an andere Orte ziehen. Generell sei es schwer, Menschen zu politischem Engagement zu bewegen. Die Partei wolle dies weiter probieren.

Einkaufen: Auch beim möglichen Umbau des Brüggener Ortskerns will die SPD auf Bürgerbeteiligung setzen. "Es ist nicht sinnvoll, dass die Gemeinde den Ortskern kernsaniert und das war's", sagt Peters. Ebenso wie bei der Dorfentwicklung in Bracht müsse die Bevölkerung eingebunden werden, so dass sie den Ortskern mit weiterentwickelt.

(RP)
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