Brüggen Brüggens Feuerwehr fehlen Freiwillige
Brüggen · Tagsüber erreicht die Feuerwehr Brüggen in einem von drei Fällen den Einsatzort später, als ihr lieb ist. Ihr fehlen freiwillige Helfer, die tagsüber ausrücken können.
Der Personalmangel bei der Freiwilligen Feuerwehr macht sich in Brüggen und Born bemerkbar. Zwischen 2009 und 2011 hat die Wehr nur in zwei von drei Fällen den Einsatzort innerhalb der ersten Hilfsfrist erreicht, also innerhalb von acht Minuten. Das geht aus dem Brandschutzbedarfsplan hervor, über den der Werksausschuss Brüggen am Dienstagabend beraten hat.
Die Feuerwehr hat zwei Löschzüge, einen in Brüggen, einen in Bracht. In Bracht erreicht sie in 83 Prozent der Fälle den Einsatzort innerhalb von acht Minuten, in Brüggen in 60 Prozent. Gemeindebrandinspektor Werner Gumpert führt die Unterschiede darauf zurück, dass die Feuerwehr in Brüggen ein größeres Gebiet abdecken muss — und dort tagsüber weniger Feuerwehrleute zur Verfügung stehen. Viele Mitglieder des Brüggener Löschzugs arbeiten nicht im Ort und können deshalb am Tag nicht zu Einsätze ausrücken. "Wenn wir Pech haben, sind nur fünf Mann verfügbar", sagt Gumpert. Er braucht aber ein Minimum an Leuten, damit die Feuerwehr sicher arbeiten kann.
Um das Problem zu lösen, hat Bürgermeister Gerhard Gottwald vor einigen Monaten die Mitarbeiter der Verwaltung gebeten, sich bei der Feuerwehr zu melden. Ein Kollege sei Mitglied der Feuerwehr geworden, erklärt Hauptamtsleiter Gerd Schwarz. "Es gäbe andere Kollegen, die bereit sind für die Tagesbereitschaft. Sie sind aber nicht darauf erpicht, vollwertiges Mitglied der Feuerwehr zu werden." Die Mitarbeiter wollten abends, nachts und am Wochenende nicht ausrücken.
Gumpert erklärt, dass es nicht reiche, nur während der Arbeitszeit mitzumachen. "Wir können nicht zwei Sorten Feuerwehrleute haben", sagt er. Nun hofft er, dass zumindest in schwerwiegenden Fällen die Technik einige Probleme löst: Ab Januar will die Viersener Leitstelle die Löschzüge Bracht und Brüggen bei kritischen Einsätzen gleichzeitig informieren. Im Moment rückt in manchen Fällen erst ein Zug aus, der einen zweiten zu Hilfe ruft, wenn nötig.
