Premiere in Brüggen-Bracht So lief das erste Unternehmer-Forum
Brüggen · Erstmals hatte René Lankes vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft (BVMW) zu einem Treffen eingeladen. Rund 80 Gäste aus Politik und Wirtschaft tauschten sich zwischen Hanteln und Kicker im „House of Energy“ aus.
Ein Boxring für die Redner, Netzwerken zwischen Gewichten und Currywurst auf die Hand: So ungewöhnlich war die Location für das erste Unternehmerforum in Brüggen-Bracht. Initiiert hatte es René Lankes, Beauftragter für den Kreis Viersen, vom Verein „Bundesverband mittelständische Wirtschaft“ (BVMW).
Der Brüggener Lankes (40), selbst Geschäftsmann mit der „Westring International Trading & Consulting GmbH“, zeigte sich mit der Resonanz auf diese Premiere „sehr zufrieden“. Rund 80 Vertreter aus Wirtschaft und Politik konnte er begrüßen. Einen interessanten Gastgeber hatte Lankes im BVMW-Mitglied „House of Engery“ an der Solferinostraße 24 gefunden. Dessen drei Geschäftsführer Oliver Lück, Stefan Schmitz und Daniel Koren stellten dafür ihre ungewöhnlichen Sozialräume zur Verfügung – inklusive Konferenzbereich, Lounge, Gym und Kicker. Inhaltliche Schwerpunkte beim Unternehmerforum waren Energie und Nachhaltigkeit.
Was treibt kleine und mittelständische Unternehmer um, mit welchen Problemen kämpfen sie zurzeit besonders? „Natürlich mit der Energiekrise und der Inflation“, sagt René Lankes. Zudem gebe es Problemen bei Lieferketten und der Versorgung mit Rohstoffen, dazu kämmen die Herausforderungen der Energiewende. „Seit Jahren ein Dauerthema für den Mittelstand ist der Mangel an Fachkräften“, sagte der Brüggener.
Darauf hat der Gastgeber „House of Energy“ einige Antworten gefunden. Neben den ungewöhnlichen Sozialräumen sind es etwa betriebliche Altersvorsorge, Möglichkeiten für Homeoffice oder Firmenwagen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei wichtig, sagen Oliver Lück und Daniel Koren; Stefan Schmitz fehlte wegen Krankheit. Und zufriedene Mitarbeiter seien die besten, um neue Kollegen zu werben: Wer einen neuen Mitarbeiter wirbt, erhält beim „House of Energy“ eine Brutto-Prämie in Höhe von 1000 Euro. Um Fachkräftemangel zu vermeiden, setze man auf eigenen Nachwuchs. Aktuell würden in Verwaltung und Handwerk sechs junge Menschen ausgebildet.
Wenn durch die Inflation das Geld knapper wird, Unternehmen aber dennoch in die Zukunft investieren möchten, können Förderprogramme helfen. Ein Ansturm darauf wegen der aktuellen Situation hat Armin Möller, Fördermittelberater bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen, derzeit aber „nicht verzeichnen können“.
Seine Erfahrung sei: Viele Unternehmen würden die Fördermöglichkeiten, die sich ihnen mit Programmen von Bund, Land NRW oder Kreis Viersen bieten würden, nicht kennen. „Wir erhalten etwa 200 Anfragen pro Jahr, führen rund 110 intensive Beratungen“, schilderte Möller die Resonanz 2022. Dabei gebe es zahlreiche Fördermöglichkeiten, von denen er beispielhaft einige nannte.
So will das Land NRW mit dem dem Programm „Mittelstand Innovativ & Digital (MID)“ kleine und mittelständische Firmen unterstützen, die etwa Produktion, Dienstleistungen oder Produkte digitalisieren wollen. Die Bundesregierung hat eine Förderung für effiziente Gebäude (BEG) aufgelegt, dabei geht es um Investitionen, mit denen Objekte weniger Energie verbrauchen. Auch vom „Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm“ (RWP) des Kreises Viersen können Firmen profitieren, wenn sie mehr Jobs in der Region schaffen. Unternehmern, die sich einen Überblick über die unterschiedlichen Förderprogramme verschaffen wollen, rät Armin Möller zu Blick und Klick auf den Förderpiloten unter hhttps://wfg-kreis-viersen.de/foerderung.
Noch in diesem Jahr, „vermutlich im Juli oder August“, soll es das nächste BVMW-Unternehmerforum im Kreis Viersen geben, kündigt René Lankes an. Der genaue Termin müsse aber noch ebenso ausgewählt werden wie eine passende Location. „Wir suchen noch nach einem Gastgeber im Kreis Viersen“, so Lankes. Er plant die Foren „drei Mal im Jahr“.