Klimaschutz in Brüggen und Schwalmtal Gemeinden prüfen Beitritt zu Klimakonzept

In Schwalmtal und Brüggen gibt es Überlegungen, sich am „Integrierten Klimaschutzkonzept“ des Kreises zu beteiligen.

Die Gemeinden Brüggen und Schwalmtal überlegen, sich am „Integrierten Klimaschutzkonzept“ des Kreis Viersen zu beteiligen. In Schwalmtal ist dies Thema im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr am 11. Februar. Die Verwaltung schlägt den Ausschussmitgliedern vor, dass die Gemeinde sich künftig beim Kreis-Klimaschutzkonzept mit einbringt. „Die Entscheidung fällt aber durch die Politiker“, betont Bernd Gather, Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Michael Pesch (CDU), vor der Sitzung. In Brüggen muss diese Entscheidung erst noch durch die politischen Gremien, wie Bürgermeister Frank Gellen (CDU) auf Anfrage erklärte. Laut Mitteilung des Kreises befinde man sich derzeit in Gesprächen mit allen interessierten Städten und Gemeinden. Konkrete Ergebnisse gebe es noch nicht.

Wie sieht das Klimaschutzkonzept aus?

Der Kreis Viersen, die Städte Tönisvorst und Viersen sowie die Gemeinden Niederkrüchten und Grefrath haben von 2012 bis 2014 gemeinsam ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ erarbeitet und beschlossen. Dies wurde, so eine Sprecherin des Kreises, ab 2016 durch ein Klimaschutzmanagement beim Kreis Viersen ergänzt. Dieses Management soll dabei helfen, die kreisweiten Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts umzusetzen. Ziel des Konzepts ist es, Schritte fortzuführen, zu intensivieren und zu bündeln, die den CO2-Ausstoß verringern.

Was gehört zum Klimaschutzkonzept?

Im Klimaschutzkonzept sind 50 Maßnahmen enthalten, die entweder kreisweit oder bei den einzelnen Partnern umgesetzt werden.

Wie viel Geld wird dafür ausgegeben?

Laut Mitteilung des Kreises seien zunächst Kosten entstanden für die Erarbeitung des Konzepts und für die Einrichtung eines Klimaschutzmanagements. Jedoch wurden diese entstandenen Ausgaben in den ersten drei Jahren zu 65 Prozent durch den Bund gefördert. Auch für die Umsetzung von Maßnahmen könnten je nach Einzelfall Kosten anfallen.

Was hat der Bürger davon?

Unter anderem wurden verschiedene Beratungsangebote organisiert, etwa zu den Themen „Wie heize ich richtig?“ oder Gebäudedämmung und Thermografie. Außerdem geht es um Förderung von nachhaltiger Mobilität, etwa durch die in allen Kreis-Kommunen etablierte Aktion Stadtradeln. Zudem gibt es Angebote für die lokale Wirtschaft, etwa durch das Projekt Ökoprofit, das Umweltberatung für kleine und mittlere Unternehmen offeriert, sowie Info-Veranstaltungen zu Photovoltaik auf Dächern oder zur Elektromobilität.

Welche Vorteile würde es für Schwalmtal bringen, sich beim Kreis-Klimaschutzkonzept zu beteiligen?

Laut Bernd Gather würde es sich für eine kleine Gemeinde nicht lohnen, einen eigenen Klimaschutzmanager zu beschäftigen. In diesem Fall würde man von der vorhandenen Kompetenz beim Kreis Viersen profitieren wollen. Dort ist Felix Schütte seit Anfang des Jahres 2016 Klimaschutzmanager. Auch finanzielle Aspekte spielen eine Rolle: Für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes will der Kreis die Kosten aufteilen: 50 Prozent würde er selbst übernehmen, die übrigen 50 Prozent würden die Partner tragen. Wenn Schwalmtal sich beteiligen würde, sei laut Bernd Gather „einmalig mit Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro“ zu rechnen. Und dies sei günstiger für die Gemeinde Schwalmtal, als einen eigenen Klimaschutzmanager einzustellen – auch wenn die Stelle zunächst über Fördermittel finanziert werden könne.

Warum gibt es in Brüggen Überlegungen, sich ebenfalls am Klimaschutzkonzept des Kreises zu beteiligen?

Bürgermeister Frank Gellen sieht darin Vorteile, etwa durch Synergie-Effekte. Auch wenn die Gemeinde Brüggen nicht den Klimanotstand ausgerufen habe, unternehme man bereits viel in diesem Bereich. Bisher sei noch keine Entscheidung gefallen; es habe lediglich erste Gespräche mit Vertretern des Kreises Viersen gegeben. Nun müssten die politischen Gremien in Brüggen die Entscheidung fällen, ob die Gemeinde sich am Klimaschutzkonzept des Kreises beteilige. Für Brüggens Bürgermeister würde eine Beteiligung aber nur dann Sinn machen, „wenn auch die Bürger konkret etwas davon haben“.

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