Brüggen Brüggen prüft eigenen Wertstoffhof

Brüggen · Die Standorte der Container für Altpapier und Glas sind häufig verdreckt. Mit einem Wertstoffhof könnten viele Behälter in der Burggemeinde abgebaut werden. Jetzt stellte die Firma Lankes Städtereinigung ein Konzept dazu vor

 Beschwerden über vollgestopfte Altpapiercontainer (hier am Nikolausplatz) und verdreckte Standorte hört Ordnungsamtsmitarbeiter Christoph Gehlmann häufig. Kommt der Wertstoffhof, könnten viele Container wegfallen.

Beschwerden über vollgestopfte Altpapiercontainer (hier am Nikolausplatz) und verdreckte Standorte hört Ordnungsamtsmitarbeiter Christoph Gehlmann häufig. Kommt der Wertstoffhof, könnten viele Container wegfallen.

Foto: Busch

Der Natur- und Umweltausschuss der Burggemeinde hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Kosten für die Einrichtung eines Wertstoffhofs in der Gemeinde zu prüfen. Denn rund um die Altpapier- und Glascontainer sieht es oft nicht schön aus: Manche Bürger legen alles Mögliche vor den Containern ab, was sich nicht ohne größeren Aufwand hineinstopfen lässt.

Die Standorte sind häufig völlig verdreckt. Das bestätigte Ordnungsamtsleiter Jürgen Mörschbächer in der Ausschusssitzung: ""Container kosten Geld und sind das Übel für Verschmutzungen." Er nannte ein Beispiel: "Der Standort Nikolausplatz ist ein Schandfleck, den will ich nicht mehr haben."

Ein eigener Wertstoffhof ist in der Gemeinde schon längere Zeit im Gespräch. Die FDP-Fraktion hatte 2015 beantragt, die Einrichtung eines Wertstoffhofs zu prüfen. Die freien Demokraten blieben dran, fragten immer wieder nach, nun stellte die Firma Lankes Umweltreinigung dem Ausschuss ein Konzept für einen Wertstoffhof vor.

Weil der Kreis Viersen in Nettetal eine eigene Anlage plane, wolle der Kreis keine Vielfalt von Wertstoffhöfen, erklärte Hans-Willi Lankes im Ausschuss. Für die Entsorgungsfirma käme dennoch ein Standort in Bracht in Frage. Ein Genehmigungsantrag für einen Standort im Industriegebiet sei gestellt. Die Einfahrt wäre an der Stiegstraße 72, die Ausfahrt an der Stiegstraße 18.

Für den Betrieb kommen zwei Möglichkeiten in Betracht: Die erste Variante sieht einen privatwirtschaftlichen Betrieb vor, die Gemeinde könnte dann trotzdem noch eigene Container aufstellen. In der zweiten Variante würde die Burggemeinde den Wertstoffhof in Zusammenarbeit mit der Firma Lankes betreiben. Dadurch hätte die Kommune Einfluss auf die Modalitäten bei der Anlieferung und könnte den Betrieb des Wertstoffhofs freihalten, allerdings müsste dann ein Betreibervertrag geschlossen werden.

Optimal sei ein Modulsystem, bei dem Bürger bei der Anlieferung mit dem Auto auf eine Plattform fahren und dann ihre Abfälle in die unterschiedlichen Container entsorgen können, erklärte Lankes. Die Einwurfhöhe für die Container liegt hier bei 90 Zentimentern. Günstiger wäre ein ebenerdiges System: Dabei müssten Bürger zum Entsorgen ihrer Abfälle über Treppen zum Container hochgehen. Das wäre insbesondere für ältere und gehbehinderte Menschen schwierig. "Die komfortable Lösung kostet Geld", erklärte Lankes im Ausschuss. Er schlug vor, zunächst ein ebenerdiges System zu installieren, um zu sehen, wie der Wertstoffhof von den Bürgern angenommen wird. Lankes: "Wenn es sich wirtschaftlich darstellen lässt, kann man auf ein Modulsystem umstellen."

Das Modulsystem hat den Vorteil, dass unter der Plattform Hohlräume sind. Sie lassen sich für sanitäre Anlagen, aber auch für Seminarräume nutzen. "In Holland werden dort beispielsweise Kindergarten- und Schulführungen abgehalten", berichtete Lankes im Ausschuss. Außerdem wäre es möglich, Elektro-Schrott und andere "sensible Müllarten" dort zu entsorgen.

Der Ausschuss beauftragte die Gemeindeverwaltung einstimmig, für beide Varianten Kosten und Auswirkungen zu prüfen und die Aufstellung mit Vorschlägen zur Auflösung einiger Containerstandorte in der Gemeinde bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses vorzulegen.

Bei der Prüfung der Kosten soll auch die Summe berücksichtigt werden, die die Gemeinde einspart, wenn sie die Containerstandorte nicht mehr reinigen muss, weil es eben deutlich weniger Behälter gibt: Etliche Containerstandorte könnten durch die Einrichtung eines Wertstoffhofs entfallen. Papiercontainer, so die Überlegung, soll es dann im Ort gar nicht mehr geben, Glascontainer sollen nur noch dort stehen, wo das Umfeld ordentlich aussieht.

(RP)
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