Tierausstellung in Brüggen Das große Krabbeln

Brüggen · Amphibien, Reptilien, Insekten, Spinnen und Schlangen — all das gab es für Besucher der Wanderausstellung in Brüggen zu sehen.

 Einmal eine Vogelspinne auf die Hand nehmen: Wofor sich viele Gruseln, ist für Tierpfleger Meikel Liebe kein Problem.

Einmal eine Vogelspinne auf die Hand nehmen: Wofor sich viele Gruseln, ist für Tierpfleger Meikel Liebe kein Problem.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

In der Brüggener Burggemeindehalle gab es jetzt lebendige Insekten aus aller Welt, Spinnen, Reptilien und etliche Tierexponate zu sehen. Nicht nur Familien besuchten die pädagogisch wertvolle Ausstellung.

Vom Band laufen Informationen beispielsweise zur Wolfsspinne, die ihre Jungen mit sich trägt. Sie erbeutet Insekten nicht durch Fangnetze, sondern lauert ihnen auf.

Lebendige Spinnen sind hinter Glas zu betrachten. Lediglich die acht Jahre alte rote Chile-Vogelspinne Becky, eine Grammostola rosea, dürfen sich die Besucher auf die Hand setzen lassen. Das übernimmt Tierpfleger Meikel Liebe. Becky wurde darauf trainiert, auf die Hand genommen zu werden, ohne dass sie direkt beißt. Langsam läuft sie mit ihrem samtweichen Körper über die Hand. Das wollen auch die Jugendlichen Jan, Christine, Piet und Lisa ausprobieren. „Ich habe ein anderes Gefühl erwartet“, staunt Jan, der allerdings eine Kellerspinne niemals auf die Hand nehmen würde. „Wer keine Spinnen zuhause haben möchte, sollte Lavendel im Haus haben. Den Geruch mögen Spinnen meist nicht“, rät Meikel Liebe, der sich im eigenen Heim um 200 Tiere kümmert, mittlerweile hauptberuflich.

„Irgendwann wurde das Hobby so umfangreich, dass wir mit der Familie überlegt haben, die Tiere, Exponate, Berichte und Dokumentationen in einem wandernden Museum auszustellen“, erzählt Liebe. Sein Herz schlägt für die Tiere in den großzügigen Terrarien.

 Neben Spinnen, Schlangen und kleineren Insekten gab es auch mehrere Chamäleons in der Ausstellung zu bestaunen.

Neben Spinnen, Schlangen und kleineren Insekten gab es auch mehrere Chamäleons in der Ausstellung zu bestaunen.

Foto: Birgit Sroka

Mit der Ausstellung, die im Umkreis von 100 Kilometern rund um Bonn angeboten wird, möchte er vermitteln, wie man die Tiere möglichst artgerecht hält und wie man richtig mit ihnen umgeht. So beantwortete er gerne die vielen Fragen der Besucher.

Ob es nun die Exponate von leuchtend blauen Schmetterlingen, die Schlangenhaut, das Gebiss eines Hais oder die Informationen zu Kopfläusen sind: Interessiert wandern die Besucher durch die Burggemeindehalle. Peter Daniel betrachtet mit Sohn Phil (4) die Tiere. Phil ist vom Specht begeistert. „Er geht schon mal mit der Oma ins Brachter Depot. Da hat er den Specht schon oft gehört. Schön, ihn hier sehen zu können“, sagt der Vater. Er selbst besucht die Schau,  um die Tiere sehen zu können, die man sonst in der Natur selbst nicht zu Gesicht bekommt.

Die Schlangen haben es Jona (4) und Leo (5) angetan. Ihre Eltern Christina und Tino Stiels finden die Ausstellung „interessant und spannend“. Daniela Hof und Stephan Behrens besuchen mit Hannah (5) die Veranstaltung. „Ich mag die Vogelspinnen“, sagt Hannah. Aber zu Hause muss Mama die heimischen Spinnen wegsetzen, die Hannah dann doch nicht so toll findet. Ähnlich sieht das auch Philip Jansen, der mit großem Interesse das Jemenchamäleon betrachtet. „Ich habe echt Angst vor Spinnen. Die einheimischen Spinnen sind doch ekliger als die Vogelspinnen“, sagt er. Die Größe der Vogelspinne vermittele eher das Gefühl, dass es sich um ein Haustier handele.

Arthur Liebe, Vater der vier tierbegeisterten Söhne, holt die große Kaiserboa aus ihrem großzügigen Terrarium und schart schnell einige Besucher um sich. Er informiert zu den Bedürfnissen und Haltungsbedingungen der Würgeschlange. „Tierschutz liegt der ganzen Familie am Herzen“, sagt er. Gerne würde sie auch in Schulen Vorträge anbieten. Interessierte Schulen können über die Facebookseite „XXL Spinnen und Insekten Ausstellung“ Kontakt aufnehmen.

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