Freizeit in Brüggen „Happy Dance“ - Es darf wieder getanzt werden

Brüggen · Die Corona-Pandemie hat das sportliche und gesellschaftliche Leben empfindlich eingeschränkt. In der Tanzschule Happy Dance in Brüggen sind die Tänzer froh, dass es wieder möglich ist, sich dort zu treffen und zu tanzen.

 Nach dem Corona-Blues ist jetzt wieder Tanzen angesagt.

Nach dem Corona-Blues ist jetzt wieder Tanzen angesagt.

Foto: Birgit Sroka

(bigi) Siebeneinhalb Monate war die Brüggener Tanzschule Happy Dance im Lockdown. Über Zoom wurde ein Online-Training angeboten, persönlich gestaltete Videos mit Tanzfiguren wurden von Monika und Ralf Wellmanns verschickt. Aber es fehlte einfach die soziale Komponente. Jetzt darf wieder getanzt werden, sogar in den Sommerferien.

„Es war wirklich eine harte Zeit. Vor Weihnachten haben wir über mehrere Tage unsere Mitglieder angerufen. In vielen Gesprächen haben wir erfahren, dass viele Leute in der Krise wirklich gelitten haben, persönlich durch Corona betroffen waren oder sich einfach nach Gesellschaft gesehnt haben“, erzählt Monika Wellmanns. Auch wenn die Videos viel Spaß gemacht hätten, die Geselligkeit spiele in der Tanzschule eine große Rolle. Bei allen Angeboten fehlte das Gruppengefühl. „Wir haben in den Videos bewusst die Sequenzen drin gelassen, die danebengegangen sind. Unsere Mitglieder haben sich gefreut und kaum einer ist in dieser Zeit abgesprungen“, dankt das Tanzlehrerpaar von Herzen. Nun seien alle sehr diszipliniert im Tanzunterricht. Man sieht den Teilnehmern an, dass man noch nicht genau weiß, was man darf, wie nahe man sich kommen kann. „Alle sind wieder heiß darauf, sich zu treffen und hier zu tanzen. Wir werden gefragt, wann die erste Tanzparty wieder steigt. Momentan möchten wir aber erst einmal nur einen Tanzabend für Mitglieder als Dankeschön anbieten“, sagt Monika Wellmanns.

Es war also ein großes Hallo, als sich die Teilnehmer wieder zum Paartanz getroffen haben. Dietmar (61) hat versucht, sich mit den Tanzvideos zuhause fit zu halten. „Ich hab als erstes den Boden hier geküsst“, lacht er. „Als das Tanzen komplett weggefallen ist, hat im Leben einfach etwas Wichtiges gefehlt“, bestätigt Claudia (34). Für sie ist Tanzen Erholung, Abschalten vom Alltag, und das habe ihr sehr gefehlt. „Es ist eine große Familie. Wenn das nicht mehr da ist, war da schon eine Leere“, so Michael (52). Tina (51) ist vor allem die Gesellschaft in der Tanzschule wichtig. Dennoch sei sie zunächst mit gemischten Gefühlen in die Tanzschule gekommen, auch wenn sie sich sehr darauf gefreut habe. „Letztendlich war es eine riesige Erleichterung, wieder tanzen zu dürfen, aber man hat den Virus immer im Hinterkopf“, sagt sie. Für alle vier stellte sich die Frage nach einem Austritt aus dem Club gar nicht. „Wir haben einfach mal etwas zurückgegeben, auch für das stets offene Ohr und alle Unterstützung“, so die Teilnehmer unisono.

In der Tanzschule sind Freundschaften, Beziehungen und Ehen entstanden. Manche Teilnehmer hielten auch im Lockdown Kontakt zueinander und haben sich getroffen, wenn es möglich war. Dietmar fasst zusammen: „Auf die Tanzschule kann ich aufgrund der sozialen Komponente nicht verzichten.“ Nun freuen sich alle auf die kommende Party.

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