Bäder-Frage Brüggener Grüne wollen Schwalmtal ins Bad holen

Brüggen · Die Fraktion wirbt dafür, die Bäder in Bracht, Elmpt und Waldniel für den Schul- und Vereinssport zu halten

 Schwimmmeister René Schulte bei der Arbeit im Solarbad in Waldniel. Die Grünen schlagen vor, das Bad nur für Schulen und Vereine zu nutzen.

Schwimmmeister René Schulte bei der Arbeit im Solarbad in Waldniel. Die Grünen schlagen vor, das Bad nur für Schulen und Vereine zu nutzen.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Brüggener Grünen-Fraktion hält am Bau eines interkommunalen Bades für die Gemeinden Brüggen und Niederkrüchten fest. Gleichzeitig regen die Grünen an, auch die Nachbargemeinde Schwalmtal für eine Beteiligung zu gewinnen, um die Kosten für den Neubau durch drei zu teilen.

Die Fraktionen im Brüggener Rat hatten vor den Ferien vereinbart, im Sommer darüber zu diskutieren, wie die Gemeinde Brüggen weiter verfahren soll: ein interkommunales Bad mit Niederkrüchten gemeinsam errichten, die maroden Bäder in Brüggen und Bracht sanieren oder neu bauen. Das Thema steht am 6. September nun für den Betriebsausschuss auf der Tagesordnung, eine Entscheidung soll der Rat dann am 2. Oktober fällen.

Nach ihren Klausurtagungen hatten die Unabhängige Brachter Wählergemeinschaft (UBW) und die FDP in den vergangenen Tagen bereits Position bezogen. Die UBW bevorzugt ein neues Lehrschwimmbecken für Bracht und lehnt ein interkommunales Bad – nach Einschätzung von UBW-Fraktionschef Tim Gottwald ein „überdimensioniertes Millionenbad“ – ab. Die FDP hingegen spricht sich für ein interkommunales Bad aus, hat aber einen Antrag gestellt, um in Brüggen einen Bürgerentscheid durchzuführen, dessen Ergebnis in die politische Beratung einbezogen werden soll.

Jetzt gaben auch die Grünen eine Stellungnahme ab. Weil die Wirtschaftlichkeitsanalyse die geringste Belastung für den gemeindlichen Haushalt verspreche, „bekräftigen wir unsere Sympathie für ein interkommunales Bad am Standort der ehemaligen Ziegelei Brimges“, teilte Fraktionschef René Bongartz mit. Um Schaden von der Gemeinde abzuwenden, setze seine Fraktion vor dem Erwerb der Liegenschaft eine Einschätzung durch die Träger öffentlicher Belange und eine Altlasten-Untersuchung des Geländes voraus. Ebenso halten die Grünen die Gründung einer interkommunalen Bädergesellschaft für sinnvoll.

Gleichzeitig wollen die Grünen die Zusammenarbeit der Gemeinden im Westkreis weiter vorantreiben, neben Niederkrüchten auch Schwalmtal ins Boot holen. Für den Bau eines interkommunalen Bades stehen rund 21 Millionen Euro im Raum. Dem Ratschlag der Architekten folgend, dass sich die finanzielle Belastung halbiere, wenn sich zwei Partner die Kosten teilten, „halten wir jeden Versuch für geboten, Schwalmtal als dritten Partner in eine Projektgruppe zu holen“. Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (CDU) hatte bislang immer wieder bekräftigt, am Solarbad festhalten zu wollen. Im Gegensatz zu den Bädern in Brüggen und Niederkrüchten weist das Waldnieler Bad keinen Sanierungsstau auf. Grünen-Chef Bongartz bringt dazu jetzt eine weitere Idee ins Spiel: Er schlägt vor, das Solarbad ausschließlich für den Schul- und Vereinssport zu halten, sodass keine Kosten für Aufsichtspersonal anfallen würden.

Würde man zudem das Elmpter Hallenbad für geschätzt 400.000 Euro sanieren und in Bracht ein Lehrschwimmbad neu bauen (rund 1,95 Millionen Euro) und diese ebenfalls nur für den Schul- und Vereinssport nutzen, hätte man an diesen drei Schulstandorten Bäder und könnte das interkommunale Bad überwiegend fürs Freizeitschwimmen nutzen. Die Grünen bitten die Verwaltung, diesen Vorschlag zu prüfen.

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