Langwieriges Bauprojekt im Brüggener Zentrum Neue Brücke am Haken
Brüggen · An der Klosterstraße in Brüggen wurde die marode Brücke erneuert. Sie war über zwei Jahre gesperrt. Wann der neue Überweg für Fußgänger freigegeben werden kann, ist noch nicht bekannt.
Seit mehr als zwei Jahren ist die marode Holzbrücke am Parkplatz Klosterstraße im Brüggener Zentrum gesperrt gewesen. Gestern ging der Brückenbau in seine letzte Phase: Per Kran wurde ein vorgefertigtes Holzelement auf die zuvor ausgehärteten Betonträger herabgelassen. „Innerhalb einer halben Stunde war alles vorbei“, schildert Thomas Gotzen vom Fachbereich Bauen, Planen und Technik der Gemeinde Brüggen.
Ist die Bücke nun bald wieder geöffnet? „Nein“, sagt Gotzen. Zunächst müssten noch abschließende Arbeiten ausgeführt werden. Geplant seien jetzt weitere Erdarbeiten; zudem werde der Weg von der neuen Brücke bis zum Parkplatz jetzt so hergerichtet, dass er barrierefrei werde. Wann die Brücke endgültig für Fußgänger freigegeben werden kann, konnte Thomas Gotzen am Dienstag noch nicht mitteilen.
Wegen dieser lange gesperrten Brücke über die Schwalm hatte es immer wieder Beschwerden bei der Gemeindeverwaltung gegeben, wie Brüggens Bürgermeister Frank Gellen (CDU) bereits im November 2019 bestätigt hatte. Denn die Sperrung hatte die Wege ins Brüggener Zentrum verlängert. Einige Beschwerdeführer konnten zudem nicht nachvollziehen, warum die Gemeindeverwaltung so viel Zeit benötigte, um die Erneuerung der Brücke zu planen und ausführen zu lassen.
Die Holzbrücke an der Klosterstraße war indes nicht das einzige Brückenbauwerk, das die Gemeindeverwaltung aus Sicherheitsgründen gesperrt hatte. Auch die Brücke an den Dilborner Benden war derart marode, dass sie nicht mehr passierbar war; auch diese Holzbrücke musste von Grund auf erneuert werden.
Die Sanierung dieser Brücke ist aber noch nicht so weit fortgeschritten. Zwar sind auch dort die Stützen aus Beton mittlerweile ausgehärtet, so dass das Holzelement darauf herabgelassen werden könnte. Laut Thomas Gotzen soll dies „in Kürze“ geschehen.
Warum die Erneuerung der beiden Brücken derart lange dauerte: Zunächst hatte die Verwaltung geplant, die maroden Holzbrücken lediglich reparieren zu lassen. Erste Pläne für die Brücke an der Klosterstraße wurden im Ausschuss für Bauen und Klimaschutz am 14. Mai 2019 vorgestellt. Demnach hätte die Brücke entweder als Stahl- oder Aluminiumträgerkonstruktion mit Holzgeländer erneuert werden sollen. Die Kosten wurden auf 70.000 Euro geschätzt; die Erneuerung sollte noch im Jahr 2019 in Angriff genommen werden. Im November teilte die Verwaltung mit, dass die Brücken-Arbeiten erst im Frühjahr 2020 begonnen werden sollten.
Nach einer Untersuchung war deutlich geworden, dass die beiden Brücken derart marode waren, dass eine Reparatur aus statischen Gründen nicht mehr möglich war. Statt die Holzkonstruktion zu erneuern, wurde sie abgerissen und durch Betonträger ersetzt, auf denen eine Holzbrücke aufliegt.
Der Abriss der beiden Brücken fand in der zweiten Juni-Woche statt. Anschließend konnten die neuen Betonstützen aufgestellt werden, danach mussten sie aushärten. Außerdem fehlten Genehmigungen. Ursprünglich sollten die beiden Brücken bereits am Anfang der Sommerferien (29. Juni) fertig sein.