Brüggen Brüggen braucht mehr Kita-Plätze

Brüggen · Mehr Geburten und zugezogene Familien bescheren der Gemeinde Brüggen auch mehr Kinder. Für sie muss die Burggemeinde mehr Betreuungsplätze einrichten

Die Gemeinde Brüggen wird in den kommenden Jahren mehr Kindergartenplätze schaffen müssen. Das geht aus der Kindergartenbedarfsplanung hervor, die Rainer Müller vom Kreisjugendamt in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses in Brüggen vorstellte.

Müller erläuterte, wie viele Plätze für das aktuelle Kindergartenjahr ab 1. August 2017 benötigt werden, gab aber auch einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Und die bescheren der Gemeinde mehr Kinder. Das liegt zum einen daran, dass seit 2014 mehr Kinder geboren werden. Der Bundestrend, erklärte Müller, zeige sich auch in der Burggemeinde sehr deutlich. Zum anderen werden die Neubaugebiete, etwa in Angenthoer und an der Borner Straße in Brüggen, der Gemeinde auch mehr Kinder bescheren.

Hinzu kommt, dass immer mehr Eltern kleine Kinder in die Betreuung geben. Derzeit rechnet das Kreisjugendamt damit, dass 85 Prozent der Zweijährigen einen Kita-Platz benötigen, "Tendenz steigend", so Müller.

Insgesamt stehen in der Burggemeinde nun zum neuen Kindergartenjahr für die Kinder unter drei Jahren 152 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 115 in Kindergärten und 37 in der Tagespflege. Babys werden in der Regel von den Eltern selbst betreut: Das Kreisjugendamt rechnet damit, dass von 139 Kindern, die noch nicht das erste Lebensjahr vollendet haben, zwei Prozent einen Betreuungsplatz benötigen. Das sind vier Plätze, die in der Tagespflege vorgehalten werden.

Bei den Ein- bis Zweijährigen rechnet das Jugendamt damit, dass von 139 Kindern insgesamt 27 Prozent einen Betreuungsplatz benötigen, das sind 39 Plätze. 13 Plätze gibt es für sie in Kindergärten, 18 in der Tagespflege.

Bei den Zwei- bis Dreijährigen steigt der Betreuungsbedarf: Das Jugendamt geht davon aus, dass 85 Prozent von 144 Kindern einen Betreuungsplatz benötigen, das sind 124 Kinder. Für 102 Kinder dieser Altersgruppe gibt es Plätze in Kitas, 22 Kinder sollen in Tagespflege betreut werden. Bei den Drei- bis Sechsjährigen geht man davon aus, dass sie alle einen Kindergarten besuchen werden. Der Bedarf liegt hier zum 1. August bei 394 Kita-Plätzen, 396 Plätze für diese Altersgruppe gibt es. Im Vorjahr gab es 357 Plätze für Drei- bis Sechsjährige.

Um den steigenden Bedarf nun möglichst schnell auffangen zu können, will das Kreisjugendamt verstärkt um Tageseltern werben, erklärte Müller im Ausschuss. "Auch die Kita-Träger haben nachgelegt, um den Bedarf aufzufangen", so Müller. Entsprechend wurde das Platzangebot in den Kindergärten St. Nikolaus Brüggen, St. Mariä Himmelfahrt Bracht, im DRK-Kindergarten in Bracht und im Kindergarten "Hampelmann" in Bracht erweitert.

Diese Lösungen sind zeitlich auf drei Jahre begrenzt - für die langfristige Planung wird sich die Gemeinde mit dem Ausbau von Kindergärten beschäftigen müssen. Müller empfahl, "mit Augenmaß" auszubauen, denn bei den Geburtenzahlen gebe es immer Wellenbewegungen. Müller: "Und ich möchte nicht in der Nähe des Bürgermeisters sein, wenn man in zehn Jahren eine Einrichtung schließen muss, weil man zu groß geplant hat." Es gilt also, bei bestehenden Kindergärten zu prüfen, ob sie ausgebaut werden können, und Baumaßnahmen rechtzeitig zu planen.

Die SPD war mit dem Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung nicht ganz glücklich. Der sah nämlich vor, dass der Ausschuss den Kindergartenbedarfsplan und die Notwendigkeit, langfristig die Zahl der Kita-Plätze zu erhöhen, zur Kenntnis nehmen solle. Die SPD dagegen hatte einen Antrag zur Steigerung der Kindergartenplätzen in der Gemeinde gestellt, gegebenenfalls auch durch den Bau einer neuen Kindertagesstätte.

Udo Rosowski (SPD) hätte sich mehr gewünscht als nur die Kenntnisnahme - schließlich sei Planungssicherheit für Eltern wichtig. Mütter wollten arbeiten, "und der Mut zum Drittkind ist da".

Bürgermeister Frank Gellen (CDU) versicherte, dass die Gemeindeverwaltung den Auftrag längst angenommen habe. Das Thema werde in den Fachgremien des Rates noch besprochen.

(RP)
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