Kinderbetreuung in Brüggen So schnell wächst die neue Kita in Bracht

Brüggen · Der Bau der neuen Kita geht zügig voran. Am Mevissenfeld ist die Betonplatte gegossen, darauf wurden die vier Meter hohen Holz-Elemente montiert. Jetzt werden Fenster und Türen eingebaut; dann folgen Dach und Innenausbau.

 Ganz schön groß: So sieht die neue DRK-Kindertagesstätte am Mevissenfeld aus, die in einzelnen  Modulen errichtet wird.

Ganz schön groß: So sieht die neue DRK-Kindertagesstätte am Mevissenfeld aus, die in einzelnen  Modulen errichtet wird.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Am 1. August soll die neue Kindertagesstätte am Mevissenfeld in Bracht eröffnen. Bereits jetzt kann man die beeindruckenden Dimensionen des Gebäudes mit einer Nutzfläche von rund 1000 Quadratmetern erkennen. Auf der fertig gegossenen Betonplatte wurden die Holzwände montiert. Die rund vier Meter hohen und 2,50 Meter breiten, einzelnen Elemente wurden per Lastwagen geliefert und per Kran aufgerichtet.  Vor rund zwei Wochen hat dieser Arbeitsschritt begonnen. Jetzt stehen die Wände. „Wir machen eine kurze Pause. Am Montag gehen die Arbeiten weiter“, sagt Rüdiger Schmitz, Architekt aus Viersen, beim Termin auf der Baustelle. Die Fertigstellung des Gebäudes im August sei zwar ein ehrgeiziger Zeitplan. „Aber ich gehe davon aus, dass wir ihn einhalten werden“, sagt Schmitz.

Die Kindertagesstätte ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis, der Gemeinde Brüggen als Vermieterin des Grundstücks, der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) als Bauherrin und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Kreis Viersen als Träger. „Vom Ursprung her ist die GWG eine Wohnungsbaugesellschaft – und wird dies auch bleiben“ sagt GWG-Vorsitzender Michael Aach. Für die Baugesellschaft sei der Kita-Neubau aus zwei Gründen Neuland: Zum einen trete die GWG dabei als Bauherr auf, zum anderen werde das Gebäude rasch in Modulbauweise errichtet. Die GWG habe laut Aach mit diesem Projekt dabei helfen können, die dringend benötigten Betreuungsplätze für Kinder in Bracht sicherzustellen.

 Michael Aach (GWG, links) und Architekt Rüdiger Schmitz stehen vor der Öffnung für die Eingangstür der neuen Kita.

Michael Aach (GWG, links) und Architekt Rüdiger Schmitz stehen vor der Öffnung für die Eingangstür der neuen Kita.

Foto: Daniela Buschkamp

Nach Angaben von  Reinhard Müller vom Jugendamt des Kreises Viersen, das für die Kita-Planung in Brüggen verantwortlich ist, werden laut Prognose für 295 Kinder in Bracht Kita-Plätze gebraucht. Die Nachfrage sei seit 2015 deutlich gestiegen, von 3800 Plätzen auf 4800 Betreuungsplätze.

 Auf der Betonplatte wurden die Holzwände montiert; die Öffnungen sind für die Türen und Fenster.

Auf der Betonplatte wurden die Holzwände montiert; die Öffnungen sind für die Türen und Fenster.

Foto: Daniela Buschkamp

Die neue Kita wird laut Detlef Blank, Geschäftsführer vom DRK Kreis Viersen,  70 bis 80 Plätze bieten. Ein zusätzlicher Bedarf entsteht noch dadurch, dass der eingruppige Kindergarten Haus Schleveringhoven, der im Altenheim Haus St. Franziskus an der Brüggener Straße untergebracht ist, schließen wird. Dessen Fläche wird für den Umbau des Seniorenheimes benötigt, der Anfang des Jahres begonnen hat.

Das Kita-Gebäude wird in Hybridbauweise konstruiert: Die Außenwände werden in Holzbrettschichtbauweise mit Wärmedämmverbundsystem errichtet; der Innenbereich wird mit Holz und Gipskarton verkleidet. Zunächst sind Räume für vier Gruppen vorgesehen. Da die Konstruktion aus tragenden Holzstützen und nicht-tragenden Gipskarton-Innenwänden besteht, können die Räume je nach bedarf flexibel aufgeteilt werden. Diese Konstruktion orientiert  sich an der Nachhaltigkeit nach dem Cradle-to-cradle-Konzept. Dabei werden nachwachsende Rohstoffe verwendet; bei den Baumaterialien wird darauf geachtet, dass sie recyclefähig sind. Auf dem geneigten Foliendach gibt es genug Platz, um eine Photovoltaikanlage zu installieren oder die Fläche zu begrünen. Beheizt wird die neue Kita via Wärmepumpe.

Nachdem die Holzwände jetzt stehen, wird in der nächsten Woche mit dem Einbau von Fenstern und Türen begonnen. Wände verfügen bereits über die passenden Aussparungen. „Danach kann das Dach errichtet werden“, erläutert Architekt Schmitz. Anschließend könne die Handwerker dann mit dem Innenausbau beginnen.

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