Viersen Hammer Bach: Brücke ist nicht zu retten

Viersen · Seit August 2017 ist eine der Brücken über den Hammer Bach zum Leidwesen der Anwohner gesperrt. Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers plant den Abriss. Ob es eine neue Brücke an der Stellen geben wird, ist noch unklar.

 Die Anwohner der Weiherstraße beschwerten sich bereits im Sommer vergangenen Jahres über die Sperrung der Brücke. Demnächst soll sie abgerissen werden.

Die Anwohner der Weiherstraße beschwerten sich bereits im Sommer vergangenen Jahres über die Sperrung der Brücke. Demnächst soll sie abgerissen werden.

Foto: Jörg Knappe

Manche Bürger geben nicht so leicht auf: Immer wieder haben Unbekannte die Gitter an der seit 2017 gesperrten Brücke über den Hammer Bach zur Seite geräumt. Die Hartnäckigkeit wird nicht helfen: Eine Reparatur der gut 25 Jahre alten Brücke ist nicht in Sicht. „Sie ist nicht verkehrssicher, weil sie von Schwamm befallen ist. Sie steht bei uns seit vergangenem Jahr in der Abrissplanung“, sagt Christoph Rüber, Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbands der Mittleren Niers.

Bislang habe es nur an Personal gefehlt, um die Planung in die Tat umzusetzen. „Wir sind für ein Gebiet von 250 Quadratkilometer und für 300 Kilometer Gewässer zuständig“, erklärt Rüber. Die Gitter an der Brücke habe man inzwischen mit starkem Draht befestigt. „Da braucht man einen Bolzenschneider, um sie zu entfernen. Aber man kann Menschen nur begrenzt vor sich selbst schützen“, sagt Rüber.

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Anwohner über die Sperrung geärgert. Viele Bürger nutzten die Holzbrücke als Abkürzung, um von der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Richtung Berliner Höhe zu gelangen. Gerade ältere oder gehbehinderte Menschen müssten Umwege laufen, so die Anwohner. Geändert hat sich seitdem nichts. Immer wieder fragen Bürger wie auch Kerstin Lentz danach, wann sie die Brücke wieder benutzen können. „Das ist so schade und für die Anwohner ein Verlust an Lebensqualität. Meine Mutter wohnt dort. Wenn ich mit dem Rad von Dülken zu ihr fahre, muss ich einen Umweg fahren. Eine weitere Brücke ist ebenfalls gesperrt“, sagt Lentz.

Ob die Brücke nach ihrem Abriss überhaupt neu gebaut wird, weiß der Geschäftsführer noch nicht. Es gibt andere Prioritäten. „Der Hammer Bach ist ein Hochwasserrisiko-Gewässer. Wir beschäftigen uns derzeit mit dem Hochwasserschutz von Beberich bis zur Mündung des Bachs“, sagt Rüber. Geplant seien bereits Aufweitungs- oder Rückhaltebecken für das Gebiet  Bachstraße/Kölnische Straße, am Rothweg und am Haskamp. Mit dem Genehmigungsverfahren und der Beantragung der Fördergelder könne die weitere Planung zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Noch nicht geplant sei das Becken an der fraglichen Brücke. „Deshalb ist es derzeit noch völlig offen, in welcher Form und an welchen Stellen es Brücken geben wird“, sagte Rüber.

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