Viersen „Boisheim führt bei Nachfrage nach Glasfaser“

Viersen · Wirtschaftsförderer Thomas Küppers und Bürgermeisterin Sabine Anemüller zu Gast bei der mobilen RP-Redaktion

 Wirtschaftsförderer Thomas Küppers, Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Murat Durmaz (Deutsche Glasfaser) im Gespräch mit Martin Röse, dem Leiter der Viersener RP-Redaktion.

Wirtschaftsförderer Thomas Küppers, Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Murat Durmaz (Deutsche Glasfaser) im Gespräch mit Martin Röse, dem Leiter der Viersener RP-Redaktion.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Viele Gäste der mobilen RP-Redaktion am Sonntagmittag in der Dülkener Fußgängerzone waren gut vorbereitet, hatten aber Detailfragen. „Ich hätte gerne einen Glasfaseranschluss. Aber kann ich darüber auch Fernsehen empfangen?“, wollte einer wissen. (Antwort: ja) Ein Mann, der gerade sein Haus verkauft hat, informierte sich, wer denn nun den Bestellschein ausfüllen muss: Er selbst oder der neue Besitzer? (Er selbst, wenn der neue Besitzer erst im Oktober einzieht.)

Anderthalb Stunden lang war der Breitbandausbau in Viersen Thema der mobilen Redaktion. RP-Redaktionsleiter begrüßte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD), Wirtschaftsförderer Thomas Küppers und Murat Durmaz von der Deutschen Glasfaser am Stand.

50 Millionen Euro will das Unternehmen in Viersen investieren, allerdings nur, wenn genügend Nachfrage da ist. Noch bis Samstag, 30. Juni, läuft die Nachfragebündelung des Unternehmens. „Wie ist der Stand der Dinge?“, wollte Röse von Durmaz wissen. „Boisheim führt aktuell“, erklärte der Vertreter der Deutschen Glasfaser. „Dort liegt die Nachfrage aktuell bei rund 30 Prozent.“ Ausgebaut werde, wenn 40 Prozent der Haushalte einen Zwei-Jahres-Vertrag abschließen; bei Bestellung bis Ende des Monats erlasse das Unternehmen die Anschlusskosten von 750 Euro. Eine häufig geäußerte Sorge: „Ich habe schon einen Internetanschluss, wenn ich jetzt bestelle, muss ich dann viele Monate doppelt bezahlen?“ Murat verneinte. „Unsere erste Rechnung geht erst raus, wenn der Altvertrag beendet ist.“

Bürgermeisterin Sabine Anemüller warb für ihr Ziel eines flächendeckenden Breitbandausbaus. „Die Datenmengen im Internet nehmen deutlich zu. Dafür werden die herkömmlichen Kupferleitungen schon bald nicht mehr ausreichen, beispielsweise für telemedizinische Anwendungen in der Zukunft.“ Sie betonte, es ginge ihr um die Technik, nicht darum, Werbung für ein bestimmtes Unternehmen zu machen. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die großen Player hier im ländlichen Raum keine Glasfaser für Privatkunden anbieten.“ Sie treibe die Sorge um, dass die Stadt Viersen als einzige kreisangehörige Kommune am Ende ohne Breitbandanbindung dastehen könne. „Ob Niederkrüchten, Schwalmtal oder Grefrath – dort wird ausgebaut.“ Ein Breitbandanschluss sei aber ein wichtiger Standortfaktor, auch für Privatleute.

Aber auch für Firmen, betonte Wirtschaftsförderer Thomas Küppers. Er hatte eine gute Nachricht im Gepäck: „Das Gewerbegebiet Mackenstein wird an Glasfaser angeschlossen, Baubeginn soll im vierten Quartal sein.“ Auch in weiteren Gewerbegebieten ziehe die Nachfrage deutlich an. Seine Mitarbeiter und er hätten zahlreiche Gespräche mit den Unternehmen geführt. „Vielen ist klar, dass sie einen Breitbandanschluss benötigen.“

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