Schwalmtal Schützen feiern in Dilkrath und Ungerath

Schwalmtal · Sowohl die St.-Gertrudis-Bruderschaft Dilkrath als auch die St.-Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft Ungerath feierten am Wochenende Schützenfest. Beide Schützenkönige konnten sich übers Kaiserwetter freuen

 König Christoph I. (Hölter) beim Umzug durch Dilkrath mit dem Minister René Backhaus an seiner Seite.

König Christoph I. (Hölter) beim Umzug durch Dilkrath mit dem Minister René Backhaus an seiner Seite.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Der Spieß Toni Weber zog zum Auftakt des sonnenverwöhnten Schützenfestes der St.-Gertrudis-Bruderschaft Dilkrath regelrecht eine Show ab, was schon etwas an militärischen Drill erinnerte. Er blieb auch vor der Generalität stehen: „Reiter ohne Pferde – mangelhaft!“ Der Pferdetransporter war wegen eines Defektes in Eicken liegen geblieben. Die Pferde kamen zum Auftakt der Kirmes nicht rechtzeitig an. Der mächtigste Mann stockte sein Personal zu Pferd auf. „Der Reiterei gehören jetzt acht Personen an – so viele wie noch nie“, sagte Generalfeldmarschall Willi Winkels, zugleich Präsident der Dilkrather Bruderschaft.

Ihm zur Seite standen General Gregor Pooten, General-Leutnant Christoph Küskens, Major Thomas von Gehlen, Major-Adjutant Lars Schwarten und Oberst Heiner Weber. Darauf war die Marine stolz (die ja auch schon das Königshaus stellt), als ihr Hauptmann Lukas Küskens meinte: „Die Reiterei wurde mit unseren Leuten aufgestockt, da sich Henrik Küskens und Joel Zavalla aufs Pferd wagen.“

Sie schlüpften in die Rolle des General- bzw. Oberst-Adjutanten. König Christoph I. (Hölter) schlug die Königsresidenz bei seinem Minister René Backhaus auf. Roland Meisel bezog dort ebenfalls sein Quartier. Der Hauptmann der großen Truppe der Wallensteiner reiste extra wegen der Kirmes aus der Schweiz an und hatte die Nationalfarben rot und weiß an seinem Bogen. „Ich bin seit 2013 Mitglied in diesem Zug und freue mich über die lückenlose Eingliederung in der Truppe und über viele stimmungsvolle Momente“, sagte er. „Für mich als Schweizer ist es eine besondere Ehre, dieser schlagkräftigen Truppe als Hauptmann vorzustehen.“ Die Dilkrather haben eine neue (sechste) Einheit - die Roten Husaren. „Durch Gespräche mit dem König und seinen Ministern wurde Niklas Bollessen und mir die Möglichkeit gegeben, einen neuen Zug ins Leben zu rufen. Sofort wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen schlag- und trinkfesten Zug zusammen zu stellen“, sagte ihr Hauptmann Malte Laumen. Die ehemaligen Schwarzen Husaren ziehen jetzt als Artillerie, als der sogenannten „neuen Macht“, mit.

Umzug der Ungerather St.-Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft: Schützenkönig Bernd Pieck mit seinen Ministern Wilfried und Heinz Gravendyck.

Umzug der Ungerather St.-Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft: Schützenkönig Bernd Pieck mit seinen Ministern Wilfried und Heinz Gravendyck.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Ein schönes Schützenfest mit tollstem Kirmeswetter feierte die St.-Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft in Ungerath. Der jetzige Königsstaat kann‘s mit König Bernd Pieck und seinen Ministern Wilfried und Heinz Gravendyck: Vor zehn Jahren waren sie schon mal das königliche Dreigestirn der Ungerather, als Heinz Gravendyck König sowie Bernd Pieck und Wilfried Gravendyck die Minister waren. Der 71-jährige Günter Klingen ist der neue Hauptmann. „Nach der Generalität bin im Grunde genommen der nächst-höhere Kommandierende“, sagt Günter Klingen. „Und nach 20 Jahren als General brauche ich das Kommando geben nicht mehr üben.“ Er feiert so nebenbei ein kleines Jubiläum: „Vor 30 Jahren war ich Schützen-könig.“ Der extra für die Kirmestage aus Bayern angereiste 22-jährige Lars Rauchfuß ist General. Zur Kirmes seiner Eltern als Königpaar Ende Mai/Anfang Juni in Amern St. Anton ritt er noch bei St. Pankratius als „General-Adjutant“. Ungeraths Bruderschafts-Präsident Peter Maaßen freut sich: „Wir sind wieder mit unserem Festzelt zu unserem angestammten Festplatz zurück gekehrt.“ Zum Schützenfest übernahmen die Grenadiere die Fahne, weil der jetzt amtierende Königsstaat die Fahnengruppe bildete. Der einzige, der übrig blieb: der 1. Fähnrich Hubert Sievertz. Die Königsparade ist vor dem Königshaus. „Zum ersten Mal nehmen wir sie hier als Königspaar ab“, sagte Königin Susanne, die jeden Tag in einem anderen Kleid auftrat. Sie trug am ersten Tag eine taubenblaue Garderobe und tags drauf petrol-türkis. „Was ich heute ich zum Königs-Gala-Ball trage, werde ich doch jetzt nicht schon verraten“, sagte sie. „Anne und Ina, die Freundinnen meiner Söhne, müssen mir aus der Garderobe rein- und raushelfen.“ Königssohn Lukas (22) ist Hauptmann der Königsgarde, und sein älterer Bruder Fabian (26) macht im Offizierszug mit. Für den Königshausschmuck gingen 4000 Röschen drauf, bis auf die gelbe Krone sind die anderen orange-gelb. „Das war der Wunsch der Königin“, sagt ihr Gemahl.

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