Viersen Brand in der Landesklinik fordert ein Opfer

Viersen · Bei einem Zimmerbrand in der Landesklinik Süchteln ist in der Nacht zu Mittwoch ein Bewohner an einer Rauchgasvergiftung gestorben.

 Zwei Rettungswagen sowie Notärzte aus Viersen und Tönisvorst waren gestern bei dem Brand in Süchteln im Einsatz. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe starb das Opfer vor Ort an den Folgen einer Rauchvergiftung.

Zwei Rettungswagen sowie Notärzte aus Viersen und Tönisvorst waren gestern bei dem Brand in Süchteln im Einsatz. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe starb das Opfer vor Ort an den Folgen einer Rauchvergiftung.

Foto: Jungmann

Ein Bewohner einer Wohneinrichtung auf dem Gelände der LVR-Kliniken an der Johannisstraße ist in der Nacht zu gestern bei einem Brand ums Leben gekommen. Die Feuerwehr konnte den 59-Jährigen zwar aus seinem Zimmer, das er alleine bewohnte, bergen. Doch das Opfer starb noch im Rettungswagen.

 Wehrführer Hans-Jürgen Thevessen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr in Viersen.

Wehrführer Hans-Jürgen Thevessen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr in Viersen.

Foto: Busch

Feuerwehr verschaffte sich Zugang durchs Fenster

Mitarbeiter der Klinik waren nachts durch einen Brandmelder auf das Feuer aufmerksam geworden. Der Notruf ging laut Feuerwehr um 1.05 Uhr in der Leitstelle in Viersen ein. Nahezu zeitgleich trafen Kräfte der Hauptwache Viersen und des Löschzugs Süchteln nur wenige Minuten später am Brandort in der Landesklinik Süchteln ein. "Wir fanden ein stark verrauchtes Gebäude sowie ein Feuer vor. Dazu erhielten wir die Information, dass sich noch eine Person im Haus aufhalten würde", berichtete Hans-Jürgen Thevessen, der als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Viersen die Wehrführung vor Ort innehatte, begleitet von Einsatzleiter Rainer Höckels.

Über zwei Zuwege stiegen die Feuerwehrleute unter Atemschutzausrüstung in das betroffene Gebäude ein. Ein Team ging dabei durch die Eingangstür und das Treppenhaus. Das zweite Team verschaffte sich Zugang durch ein Fenster. Der Feuerwehr gelang es, den auf seinem Bett liegenden Mann zu bergen. Trotz sofort eingeleiteter medizinischer Hilfe im Rettungswagen verstarb der 59-Jährige dort an den Folgen einer Rauchvergiftung.

Brand griff nicht auf andere Zimmer über

Ein weiterer Bewohner und ein Mitarbeiter der Klinik, der zuerst vor Ort war, wurden wegen des eingeatmeten Rauches betreut, mussten aber nicht stationär behandelt werden. Der Brand beschränkte sich auf das Zimmer des Verstorbenen. Die Feuerwehr löschte, um 2.14 Uhr war der Einsatz beendet.

Ursache des Feuers waren nach ersten Ermittlungsergebnissen Teelichter gewesen. "Wir gehen von einem unsachgemäßen Umgang mit Teelichtern aus, die vor einem Schrank standen", berichtete Polizeipressesprecherin Antje Heymanns. Erste Vermutungen, der Verstorbene könnte in suizidaler Absicht gehandelt haben, da sich der 59-Jährige im Zimmer verbarrikadiert hatte, konnten nicht bestätigt werden. Er habe die bekannte Eigenart gehabt, sich zu verbarrikadieren. "Es sind auch keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden erkennbar", betonte Polizeisprecherin Heymanns.

Weitere Bewohner der Wohngruppe vorerst umquartiert

"Der Klinik-Vorstand und der Landschaftsverband Rheinland sind sehr betroffen", sagte LVR-Sprecherin Ellen Petry der RP. Der Tod des Bewohners sei tragisch und sehr traurig.

Über den entstandenen Sachschaden konnte Petry noch keine Angaben machen. In dem Gebäude habe sich starker Rauch entwickelt. Das Haus ist aktuell nicht bewohnbar. Die 15 weiteren Bewohner der sogenannten Wohngruppe zur sozialen Rehabilitation sind vorerst in einem Ausweichquartier auf dem Klinik-Gelände untergebracht. Sie werden therapeutisch betreut. Wann sie in ihre Zimmer zurückkehren können, ist noch unklar. Die Wohngruppe ist ein Angebot für chronisch psychisch kranke und psychisch behinderte Erwachsene.

(tref)
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