Engagement in Brüggen Brachter sammeln für Hilfstransport in die Ukraine

Brüggen · In Brüggen-Bracht findet eine Spendensammlung statt, die Menschen im ukrainischen Tschernihiw helfen soll. Die erste Hilfslieferung ist bereits unterwegs.

 Mit diesen Transorter transportiert Björn Thönnißen die Spenden.

Mit diesen Transorter transportiert Björn Thönnißen die Spenden.

Foto: fsch

Als Björn Thönnißen aus Brüggen-Bracht vom Krieg in der Ukraine erfahren hat, war ihm  klar: „Ich möchte helfen.“ Der Brachter, der heute einen Gartenbetrieb führt,  hat zwölf Jahre bei der Bundeswehr gearbeitet, war 22 Mal in Krisengebieten im Einsatz: „Ich weiß, was da los ist und wie dringend die Menschen Hilfe brauchen“, sagt er.

Durch einen Facebook-Post von „Gerhardts Immobilien“ aus Brüggen-Bracht wurde Thönnißen auf eine Spendenaktion aufmerksam. Tahnee Giannakis, die bei Immobilien Gerhardts arbeitet, ist die Kontaktperson. Ihre Schwägerin Ksenija Gümenik hat selbst ukrainische Wurzeln: Mit ihren  Geschwistern hat sie eine private Hilfsaktion auf die Beine gestellt. Sie alle werden dabei von zahlreichen Familienmitgliedern, Freunden und Freiwilligen unterstützt. Ihr Ziel: Sie werden Hilfsgüter von Unna in die Ukraine transportieren.

Diese Aktion wollte Björn Thönnißen unterstützen: Er hat Spenden gesammelt und ist am Mittwochabend mit einem vollen Sprinter nach Unna gefahren. Von dort aus werden die Güter aus ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch Berlin noch in dieser Woche in die Ukraine transportiert. Zielort: Tschernihiw, der Heimatort der Familie Gümenik. „Tschernihiw wird stark angegriffen, die gesamte Versorgung dort ist eingebrochen“, berichtet Gümenik, deren Familie und Freunde in der Ukraine sind.

 Ein Teil der gespendeten Produkte, die jetzt zunächst nach Unna und von dort aus weiter in die Ukraine gebracht werden.

Ein Teil der gespendeten Produkte, die jetzt zunächst nach Unna und von dort aus weiter in die Ukraine gebracht werden.

Foto: fsch

 Die Freiwilligen fahren mit Neun-Sitzern in das Kriegsgebiet. Auf dem Rückweg wollen sie Familienmitglieder, Bekannte und andere Flüchtende mit nach Deutschland nehmen. Doch:  „Derzeit ist es noch unsicher, ob wir überhaupt Familie und Freunde mitnehmen können. Dafür müssen sie bis an die Grenze kommen. Wir werden aber auch andere Flüchtende mitnehmen“, sagt Gümenik.

Ob die Spenden bis in ihren Heimatort gefahren werden können, ist noch unklar: „Die Spenden werden aber auf jeden Fall die Hilfsbedürftigen erreichen“, sagt sie. Aus der Burggemeinde wurden etwa Material für die medizinische Versorgung, Tierfutter, Babynahrung, Konserven, Handtücher und Decken gespendet. „Die Menschen in der Ukraine sitzen größtenteils in Bunkern und Schächten. Sie haben keine Möglichkeit, sich zu verarzten“, weiß Thönnißen. „Es hat mich sehr bewegt, dass so viele Menschen gespendet haben“, sagt er. „Auch Kunden, die Pflanzen von uns erhalten haben, haben uns Spenden mitgegeben.“

Der Brachter will jetzt noch weitere Spenden sammeln, denn der nächste Transport ist bereits geplant: Er  soll voraussichtlich am 17. oder 18. März nach Unna fahren: „Benötigt wird alles zur Wundversorgung, Konserven, Decken, Schlafsäcke“, sagt er.

Kontakt Wer die Aktion mit einer Spende unterstützen will, kann sich im Betrieb melden oder über die Facebook-Seite „Gärtnerei Bracht“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort