Brüggen Borner Heimatfilm feiert heute Premiere

Brüggen · Fast vier Jahre haben die Heimatfreunde St. Peter daran gearbeitet, jetzt ist der Heimatfilm über Born fertig. Im Mittelpunkt steht das Dorfleben in den 1940er-Jahren, von dem Ältere noch zu erzählen wissen.

 Heinz Schaeben, gestorben 2014, berichtete für den Heimatfilm aus seiner Kinder- und Jugendzeit.

Heinz Schaeben, gestorben 2014, berichtete für den Heimatfilm aus seiner Kinder- und Jugendzeit.

Foto: off

Heinz Schaeben sitzt vor dem Kaminfeuer im Wintergarten des Hauses Schaeben und erzählt. Der Gründungsvorsitzende der Heimatfreunde St. Peter Born berichtet davon, wie es früher im Dorf war. Er erinnert sich noch an diejenigen, die in der Zeit nach dem Krieg in Born wohnten, und daran, welcher Beschäftigung sie nachgingen. So weiß er von vielen Details zu berichten - davon etwa, welche Waren die Händler zum Markt brachten, oder davon, wie sich ein Borner behalf, dessen Karren gezogen werden musste, der aber kein eigenes Pferd hatte. Und natürlich fehlt auch nicht die ein oder andere Anekdote.

Wie man in den 1940er-Jahren in Born lebte, davon erzählt Schaeben in einem Heimatfilm, der heute Abend im Pfarrheim seine Premiere feiert. Die Heimatfreunde St. Peter Born hatten zunächst den Wunsch, die ältesten Einwohner Borns vor die Kamera zu bekommen - und sie von Kinder- und Jugendtagen berichten zu lassen. Der Aufgabe nahmen sich der Gründungsvorsitzende der Heimatfreunde, Heinz Schaeben, und Claus Neuß, Schriftführer des Vereins, an. "Alles in allem nahm das fast vier Jahre in Anspruch", sagt Uwe Schaeben, Heinz Schaebens Sohn.

Viele Gespräche mit den wenigen Dorfältesten gab es in dieser Zeit. Ideen wurden geboren und wieder verworfen, Handlungsstränge wurden erdacht und diskutiert. Schaeben und Neuß sahen sich viele alte Fotos an, und letztlich setzte sich die Idee durch, dass Heinz Schaeben von seinen Erinnerungen an die Zeit um 1945 erzählt. Damals war er acht Jahre alt.

Viele Probeaufnahmen wurden gemacht, Claus Neuß übte sich im Schneiden und Setzen von Filmszenen, und Heinz Schaeben überarbeitete immer wieder seine Texte. Schaeben führt die Zuschauer durch das Dorf - an der Stapp beginnend, durch Born hindurch bis hoch zum Feuerwehrgerätehaus. Diese Gedankenwanderung bringt er hauptsächlich auf Platt. Damit aber auch Menschen, die der Mundart nicht kundig sind, den Film verstehen können, wurden die Texte auf Hochdeutsch als Laufband in den Film integriert. "Wer wissen will, wer ,en dat Huus möt die Pomp' oder ,ongen en die Kull' gelebt hat und wie das damals aussah, der muss diesen Film sehen", erklärt Uwe Schaeben. "Es ist ein wunderschönes Stück Heimatgeschichte." Heinz Schaeben übrigens sah den Film in seiner Endfassung nicht mehr. Noch vor der Fertigstellung des Rohentwurfs starb er im Alter von 77 Jahren am 21. März 2014. Sein Sohn Uwe Schaeben, der vom Vater den Vorsitz im Verein der Heimatfreunde übernahm, sagt: "Aber sein Wissen hat er uns gelassen."

(off)
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