Niederkrüchten Biotonnen-Pflicht für 2000 Haushalte

Niederkrüchten · Mit Jahresbeginn wird in Niederkrüchten die Pflicht-Biotonne eingeführt. Der Hauptausschuss setzte nun die Gebühren fest. Alle Haushalte, die bisher keine Biotonne hatten, informiert die Verwaltung in diesen Tagen per Brief.

 Zum neuen Jahr wird in Niederkrüchten die Biotonne Pflicht.

Zum neuen Jahr wird in Niederkrüchten die Biotonne Pflicht.

Foto: umi

Grob lässt sich die Neuregelung im "System Braune Tonne" so zusammenfassen: Die 3000 Haushalte, die bisher schon eine Biotonne genutzt haben, zahlen gegenüber dem Vorjahr weniger. Für alle, die noch keine Braune Tonne hatten, wird es teurer. Und Eigenkompostierer landen dank eines Gebührenabschlags ungefähr in der Mitte. Das Paket aus Biotonne und Grauer Tonne kostet in Zukunft insgesamt 82,60 Euro je Einwohner. Bislang kostete die Graue Tonne 69,90 Euro, für die zusätzliche Braune Tonne waren 88,60 Euro als Sondergebühr zu zahlen.

Am Beispiel eines Dreipersonenhaushalts hat die Verwaltung die Kostenentwicklung detailliert aufgeschlüsselt.: So waren nach alter Regelung drei Mal 69,90 Euro zu zahlen, hinzu kamen 88,60 Euro für die Braune Tonne. Macht zusammen 298,30 Euro. Wer auf die Biotonne verzichtete und selbst kompostierte oder seinen Biomüll verbotenerweise über die Graue Tonne entsorgte, kam mit 209,70 Euro Gebühren aus. Ab dem kommenden Jahr zahlt der besagte Dreipersonenhaushalt drei Mal 82,60 Euro für die Kombi aus Grauer und Brauner Tonne.

Macht insgesamt 247,80 Euro. Für alle, die vorher schon eine Biotonne nutzten, bedeutet das eine Ersparnis von 50,50 Euro pro Jahr. Wer bisher bislang keine Braune Tonne hatte, zahlt im Vergleich 38,10 Euro mehr. Wer selbst kompostiert und das gegenüber der Gemeindeverwaltung auch nachweist, kann sich von der Pflicht-Biotonne befreien lassen und erhält dafür einen Abschlag von 30 Euro je Grundstück. Für einen Dreipersonenhaushalt mit Eigenkompostierung liegen die jährlichen Mehrkosten also bei 8,10 Euro.

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Dieses Beispiel findet sich auch in einem Brief, den die Verwaltung soeben an alle 2000 Haushalte versandt hat, die bisher keine Biotonne genutzt haben. Das Schreiben informiert die Bürger im Einzelnen über die Änderungen bei der Abfuhr von Biomüll. Außerdem liegt dem Brief ein Vordruck bei, über den Bürger die gewünschte Biotonne (zur Auswahl stehen ein 120 Liter oder ein 240 Liter-Gefäß) direkt bestellen können.

Hierüber kann auch angegeben werden, dass man sich als Eigenkompostierer von der Biotonne befreien lassen möchte. Die Eigenkompostierung soll stichprobenartig kontrolliert werden, kündigte die Verwaltung an. Es ist auch nach wie vor möglich, mit einem Nachbarn eine gemeinsame Biotonne zu nutzen.

Die häufigsten Fragen zur Biotonne
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Wilhelm Mankau (SPD) zeigte sich zufrieden mit der Neuregelung. Die Gebühr im System Graue Tonne sei zwar gestiegen, doch dafür erhielten die Bürger "eine deutliche Mehrleistung". Auch den Abschlag für Eigenkompostierer stufte er als fair ein.

Im System Graue Tonne ist auch eine kostenlose Blaue Tonne für Altpapier enthalten. Wer eine zusätzliche Blaue Tonne benötigt, zahlt für das 240-Liter-Gefäß 7,50 Euro (Vorjahr zwei Euro), für den 1100-Liter-Container, der alle vier Wochen vom Entsorger geleert wird, 18,50 Euro (Vorjahr 42 Euro) und für den 1.000-Liter-Container mit zweiwöchentlicher Leerung 33 Euro (Vorjahr 55 Euro). Die Gebühr für den Abfallsack steigt von 2,50 auf 3,50 Euro. Der Beschluss zur Abfallentsorgungssatzung fiel einstimmig im zuständigen Hauptausschuss.

(jo-s)
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