Viersen Bildungsministerin besucht Berufskolleg

Viersen · Für Bundes-Bildungsministerin Annette Schavan war es auch so etwas wie ein Geburtstagsbesuch: Gestern ließ sie sich mit dem hiesigen Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer (CDU) das Berufskolleg Viersen in Dülken zeigen. Fast zwei Stunden nahm sie sich dafür Zeit und erfuhr: In diesem Jahr wird die Schule 175 Jahre alt.

 Die angehende Hauswirtschaftshelferin Francesca Di Lorenzo lässt Bundes-Bildungsministerin Annette Schavan in den Topf gucken.

Die angehende Hauswirtschaftshelferin Francesca Di Lorenzo lässt Bundes-Bildungsministerin Annette Schavan in den Topf gucken.

Foto: Busch

Am Ende des Rundgangs durch die 2400 Schüler in 19 Ausbildungsberufen zählende Einrichtung zeigte sich Schavan beeindruckt von den selbstbewussten jungen Leuten, "die hier nicht nur Schüler sind, sondern auch in die aktive Rolle schlüpfen". Unter anderem wurde der Ministerin das Projekt "Alkohol macht hohl" vorgestellt. In dessen Rahmen hatten Berufskolleg-Schüler an verschiedenen Schulen in Viersen 800 Schüler über das Thema Alkohol aufgeklärt. "Ich habe eine Schule erlebt, die Bildung auch als Werteerziehung versteht", freute sich Schavan, nachdem ihr Schüler über eine bewegende Reise ins Konzentrationslager in Auschwitz berichtet hatten.

Schulleiterin Gisela Werner war ihrerseits angetan von dem Besuch, legt jedoch großen Wert darauf, dass dieser nicht im Zeichen des Landtagswahlkampfs stand, sondern schon Anfang des Jahres geplant war: "Als Schule sind wir zur politischen Neutralität verpflichtet." Sie freue sich, dass die Bundesministerin das Haus besuche, gehe aber nicht davon aus, dass aus dem Besuch eins zu eins etwas folge. Vielmehr gehe es darum, die Bandbreite der Schule vorzustellen.

Gisela Werner nutzte aber die Gelegenheit, dafür zu werben, ihrer Schule Sozialarbeiter zur Seite zu stellen. Denn viele Schüler des Kollegs gehen in Klassen für Schüler ohne Ausbildungsverhältnis und haben keinen oder einen sehr schlechten Schulabschluss. "Die Fachlehrer nehmen auch wichtige erzieherische Aufgaben wahr. Schul-Sozialarbeiter, die bei Bedarf auch die Familien aufsuchen, wären eine gute Ergänzung", sagte die Schulleiterin.

(RP)
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