Kreis Viersen Bildung mit Qualität

Kreis Viersen · Die Kreismusikschule Viersen versteht sich als "Kompetenzzentrum für musikalische Bildung" und will die Qualität ihrer Arbeit mit mehr als 2800 Schülern im laufenden Jahr 2011 durch eine Zertifizierung dokumentieren.

Ralf Holtschneider, seit Februar vergangenen Jahres Leiter der Kreismusikschule Viersen, betrachtet das Angebot seines Hauses als "freiwillige Pflichtaufgabe einer Kommune". Seine Arbeit und die der fast fünf Dutzend weiteren Dozenten sei keineswegs auf "höhere Töchter" ausgerichtet, versucht er Vorurteile auszuräumen. In den zurzeit 26 Unterrichtsstätten im Kreis werde keineswegs privater Unterricht mit öffentlicher Förderung angeboten.

"Wir verstehen uns als Bildungseinrichtung und als Bildungspartner für die allgemeinbildenden Schulen ebenso wie für die Musikvereine", sagt er. Eben ein "Kompetenzzentrum für musikalische Bildung". Anders als private Musikschulen beschränke sich darum der Unterricht nicht auf "die profitablen Fächer". Und anders als bei Schülern, die vom Privatlehrer zu Hauses unterrichtet werden, können Menschen, die an der Kreismusikschule Kurse belegen, ohne Mehrkosten in Ensembles und Orchestern gemeinsam mit anderen musizieren.

Etwa 2,3 Millionen Euro wende der Kreis im Jahr für die Musikschule auf, berichtet Holtschneider. Knapp 900 000 Euro werden durch Einnahmen gedeckt. Das sind die monatlichen Beiträge, die die Schüler (oder deren Eltern) regelmäßig zahlen. Nachdem die Entgelte zum 1. September 2010 um 9,5 Prozent angehoben wurden, reicht die Spanne der Preise von 23 Euro für musikalische Frühbildung mit Kindern ab dem ersten Geburtstag bis zu 56 Euro für Einzelunterricht am Klavier.

Klaviere für den Unterricht stellt die Musikschule zur Verfügung, ebenso wie andere große Instrumente: "Eine Harfe kann man nicht jedes Mal zur Stunde mitbringen." Einsteiger in den Instrumentalunterricht, der ab dem sechsten Lebensjahr beginnt, können aber "die gängigsten Instrumente" ausleihen. 15 Euro kostet es im Monat, Geige oder Saxophon erst einmal auszuprobieren. Nach einem Jahr sollte man sich entschieden haben.

Die Harfe ist, ebenso wie der Dudelsack, eines der Instrumente, die unterrichtet werden. "Das wird nicht an allen kommunalen Musikschulen im Angebot", stapelt Holtschneider tief. Das klassische Programm der Streicher und Bläser, Klavier, aber auch Gitarre und der "Popular-Bereich" mit Percussion, Schlagzeug, Keyboard, E-Bass, all das kann man hier üben.

Für die Zukunft plant die Musikschule, in jeder Stadt oder Gemeinde im Kreisgebiet ein regionales Zentrum einzurichten. In allgemeinbildenden Schulen, die über entsprechende Räume verfügen, will man sich fest einrichten. Als Ziel dieser Aktion nennt der Kreismusikschul-Leiter: "Wir wollen dort klingende Häuser schaffen."

(RP)
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