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Kirche in Schwalmtal Was Maria 2.0 2020 in Schwalmtal plant

Anhänger der Bewegung in Schwalmtal möchten ihr Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Die Frauen und Männer haben für Mitte Januar eine Aktion mit Licht und Farbe und einen Gottesdienst geplant.

 Cäcilia Middelberg, Natalie Schmitz, Gabriela Kursawa und Simone Rosendahl (v.l.) engagieren sich in der Bewegung Maria 2.0.

Cäcilia Middelberg, Natalie Schmitz, Gabriela Kursawa und Simone Rosendahl (v.l.) engagieren sich in der Bewegung Maria 2.0.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

„Maria 2.0 lässt nicht locker!“ So lautete der Titel eines Beitrages im Pfarrbrief der Gemeinde St. Matthias in Schwalmtal Anfang Oktober 2019. Und das bekräftigen die Organisatorinnen jetzt mit einer neuen Aktion. Ziel ist es, die Anliegen der Bewegung 2.0 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

„Maria 2.0 setzt sich für eine Veränderung der katholischen Kirche ein“, hieß es im Oktober in dem Beitrag im Pfarrbrief. Und: „Auch in Schwalmtal soll Maria 2.0 im Oktober eine Stimme erhalten. Steht auf! Schweigt nicht mehr! Nur gemeinsam wird eine Veränderung möglich!“ Die Organisatorinnen von Maria 2.0. in Schwalmtal, Natalie Schmitz und Simone Rosendahl, luden zu einem Planungstreffen ein. Knapp 20 Menschen, unter ihnen zwei Männer, folgten der Einladung.

„Mit so vielen Menschen haben wir gar nicht gerechnet“,  berichten Natalie Schmitz, Simone Rosendahl, Gabriela Kursawa und Cäcilia Middelberg, die zum Kern der Gruppe gehören. Alle vier sind seit Jahren aktiv in der Gemeinde: Sie leiten Wortgottesfeiern und Familiengottesdienste, engagieren sich als Lektorinnen, Kommunionhelferinnen und in den Gemeindeausschüssen. „Kirche ohne Frauen – das ist gar nichts. Es waren schließlich die Frauen, die als erste das leere Grab gesehen haben“, erinnert Gabriela Kursawa und fügt lakonisch hinzu: „Und ohne Maria wär’ das eh alles nichts geworden.“

Während des Treffens im Oktober  hatten die Frauen und Männer beschlossen, im Januar eine Aktion durchzuführen. „Publikumswirksam und friedlich“ sollte es sein, so Kursawa. „Unser wichtiges Anliegen ist es, Farbe zu bekennen, sich zu äußern, nicht still zu bleiben“, erklärt Schmitz. Am Freitag, 17. Januar, wird um 16.30 Uhr auf dem Marktplatz vor der Kirche St. Michael in Waldniel eine Aktion mit Licht und Farbe, um 17.30 Uhr dann in der Kirche ein Gottesdienst mit dem Chor „Pichorbella“ stattfinden. „Wir sind eine kleine Gruppe mit einer Pastoralrefentin, zwei Gottesdienstleiterinnen und einer Ordensschwester, die den Gottesdienst zelebrieren“, erläutert Middelberg.

Glauben die Frauen an die Möglichkeit einer so grundlegenden Veränderung in der katholischen Kirche? „Ich werde es nicht mehr erleben“, sagt die frühere Lehrerin Middelberg, geboren 1937. Rosendahl glaubt: „Wir können die Forderungen nicht hoch genug ansetzen. Dann erreichen wir etwas.“ Die Antwort von Schmitz: „Das schwankt.“ Die Grundschullehrerin, geboren 1974, ist sich aber sicher: „Wir verbauen der nächsten Generation Zugänge zur Kirche“ – wenn sich nichts ändert. Aus ihrer Praxis weiß sie, wie leicht es für die Kinder wäre, sich an eine Frau im Priestertum zu gewöhnen. Als sie im Unterricht die Priester in der Gemeinde aufzählte und nur Männer nannte, fragte ein Drittklässler nach den Frauen. Schmitz erklärte die Situation. „Frau Schmitz“, antwortet der Schüler, „da haben Sie was falsch verstanden. Da müssen Sie nochmal nachfragen. Ein Beruf hat doch nichts damit zu tun, ob man Mann oder Frau ist.“

Frauen, so Schmitz, die eine Berufung zum Priestertum fühlen, können ihrer Berufung nicht folgen. Eine Unmöglichkeit, finden die Frauen. Und betonen, dass es bei der Diskussion nicht um Macht und männliche Dominanz geht, sondern um die substantielle Teilhabe am liturgischen Geschehen.

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