Viersen Besuch bei Freunden

Viersen · Die jüngste Reise von Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika (AWA) nach Togo und Benin war für die Gruppe strapaziös und schön zugleich. Neue Einrichtungen wurden eröffnet. Die Patenkinder sind wohlauf.

 Mit einem großen Dorffest wurde die neue Schreinerei in Agbodrafo in Togo eingeweiht.

Mit einem großen Dorffest wurde die neue Schreinerei in Agbodrafo in Togo eingeweiht.

Foto: AWA

Die Hitze mit Temperaturen bis fast 40 Grad im Schatten war für die aus dem niederrheinischen Winter nach Afrika gereisten Viersener diesmal schon ein besonderes Problem. Aber Marina Hammes, die Vorsitzende der AWA, und ihre Vorstandskollegen Katja Poxleitner-Beckers, Petra Busch und Willi Bökers waren ja nicht zum ersten Mal um dieses Jahreszeit in Westafrika. Die Reise stand diesmal unter einem besonders guten Stern: Denn gleich mehrere Einrichtungen, die im zurückliegenden Jahr in Togo und Benin mit Unterstützung des Viersener Afrika-Vereins entstanden sind, wurden feierlich eingeweiht. Dazu hatte der AWA-Vorstand auch einige Vereinsmitglieder und Partner, die sich mit Spenden an den Projekten beteiligt hatten, mit nach Afrika genommen. Die angekündigte Begleitung des Comedian-Stars Mirja Boes fiel indes ins Wasser. Die gebürtige Boisheimerin hatte andere dringende berufliche Verpflichtungen. Mirja Boes hatte im vergangenen Jahr bei TV-Quizshows 20 000 Euro für die AWA eingespielt. Nun wurde ihr zu Ehren in Benin ein neuer Kindergarten eröffnet.

Besonders viel Arbeit hatte die AWA-Delegation diesmal mit der Verteilung der Hilfsgüter, waren doch gleich zwei Container im Dezember auf die Schiffsreise nach Togo geschickt worden. Neben den Geschenken für die rund 500 Patenkinder mussten diesmal viele Hilfsgüter für die Schulen, Kindergärten, Krankenstationen oder Werkstätten, die die AWA in Togo und Benin unterstützt, verteilt werden.

Patenkinder wollen studieren

In der neuen Schreinerei in Agbodrafo wurde nach dem Rechten gesehen. Die angelieferten Maschinen mussten eingerichtet werden. "Erfreulich ist die Entwicklung unserer Patenkinder", erklärte Marina Hammes gestern bei einem Pressegespräch. Fast alle seien auf einem guten Wege, will heißen: sie machen schulisch Fortschritte, einige von ihnen haben ihr Abitur geschafft und wollen an der Universität in der togolesischen Hauptstadt Lomé studieren. Etliche Auszubildenden der Nähschule stehen vor dem Schritt in die Eigenständigkeit. Die Schlosserei läuft gut.

Besonders stolz können die Schüler des Viersener Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums sein. Die Schule an der Löh unterhält seit einigen Jahren eine Partnerschaft zum Lyzeum Kpele Nord. Die Viersener finanzierten einen Neubau, der im vergangenen Jahr eingeweiht worden war. Jetzt gab es mit finanzieller Unterstützung des Erasmus-Gymnasiums neue Schulbänke. Als nächstes sollen neue Schultoiletten gebaut werden. Die mitgebrachten Computer für den Unterricht können allerdings vorerst nicht zum Einsatz kommen. Die Schule ist noch nicht ans Stromnetz angeschlossen. Dafür erfreuten sich die afrikanischen Schüler umso mehr an den mitgebrachten Musikinstrumenten. Sie waren von Viersener Eltern und der Kreismusikschule zur Verfügung gestellt worden.

(RP)
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