Schule in Viersen Dem Klimawandel digital auf der Spur

Dülken · Am Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs Viersen läuft das Erasmus-Plus-Projekt „Greenies“. Schulen aus sechs Ländern arbeiten zusammen, aufgrund der Corona-Pandemie online.

 Chiara Drommler, Nele Rotzal und Jessica Dove (v.l.) sind drei der 20 Schüler, die am Projekt teilnehmen.

Chiara Drommler, Nele Rotzal und Jessica Dove (v.l.) sind drei der 20 Schüler, die am Projekt teilnehmen.

Foto: Berufskolleg

Der offizielle Titel des gerade am Berufskolleg Viersen laufenden Projektes ist lang: „Green Economy Exploration by a Network of Interconnected European Students”. Aber es gibt eine gelungene Abkürzung: „Greenies“. Vor dem Hintergrund, dass das Berufskolleg  eine Europaschule ist, gehören Projekte aus dem EU-Programm Erasmus-Plus seit Jahren mit zu den Angeboten. Im ersten Schul-Halbjahr startete so das auf zwei Jahre konzipierte Projekt „Greenies“ im Bereich des Wirtschaftsgymnasiums. Für die Schüler steht im Rahmen des Differenzierungskurses Umweltmanagement das Thema „Green Economy“ im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Schülern aus weiteren fünf Ländern läuft die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten einer grünen Ökonomie.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen werden so von den Schülern aus allen sechs Ländern unter die Lupe genommen und es erfolgt ein Austausch über die gemachten Untersuchungen. „Normalerweise gehören regelmäßige Treffen aller Schüler in den Partnerländern dazu. Doch durch die Pandemie ist dies derzeit nicht möglich“, sagt Lehrerin Katrin Scheen, die das Projekt zusammen mit Susanne Janzik, der Abteilungsleiterin des Wirtschaftsgymnasiums, betreut. „Alles läuft online und das dank des Engagements der Schüler hervorragend“, lobt sie. Aktuell beschäftigen sich die Schüler in allen sechs Ländern mit den Auswirkungen, die die Pandemie auf das Klima hat. Es wird weniger geflogen, Homeoffice läuft vermehrt – alles Punkte, die eine Rolle spielen. Zudem sollen jetzt internationale Kleingruppen via Internet erstellt werden. „Dafür werden wir Lehrer uns in der kommenden Woche online treffen und alles organisieren“, sagt Janzik.

20 Schüler bilden die deutsche Projektgruppe des Berufskollegs. Zu den Partnern gehören Schulen aus Finnland, Portugal, Spanien (Gran Canaria), Kroatien und Italien. Das Berufskolleg ist dabei die koordinierende Schule, bei der die Fäden zusammenlaufen. „Die Länder wurden extra so weit verstreut über Europa ausgesucht, um die Auswirkungen des Klimawandels breit aufgestellt untersuchen zu können“, erklärt Janzik. Kommuniziert wird in englischer Sprache unter anderem über die europäische Plattform E-Training. Die betreuenden Lehrer tauschen sich alle zwei bis drei Wochen über Videokonferenzen aus. „Aktuell war eine große gemeinsame Videokonferenz mit allen Schülern geplant. Dieses Vorhaben ist aber aufgrund der Lockdowns aller Länder gescheitert. Aus den Schulen heraus ist eine solche Zusammenkunft derzeit nicht möglich. Alle Schüler indes einzeln zu erreichen und unter einen Hut zu bringen, stellt sich für die anderen Länder teilweise als sehr schwierig heraus“, sagt Scheen.

Das dezentrale Arbeiten ist generell nicht immer einfach. Nichtsdestotrotz haben die Schüler schon jede Menge auf den Weg gebracht. So wurde eine Online-Präsentation erstellt, bei der sich die jeweiligen Schulen samt ihrer Heimat vorstellen. Zudem wurde ein Logo entwickelt, wobei das Berufskolleg die Nase vorn hatte: Das von den Schülern entwickelt Logo in Form eines Kreises, bestehend aus Puzzleteilen der  sechs Länderfahnen, auf dem Bäume wachsen, machte das Rennen in der gemeinsamen Abstimmung.

„Auch wenn wir nicht reisen können, so ist es ein tolles Projekt, an dem es Spaß macht, mitzuarbeiten“, sagt die 19-jährige Nele Rotzal. Auch die Sprache spielt eine große Rolle. „Ich kann immer wieder feststellen, wie weit wir in der englischen Sprache sind“, sagt die 18-jährige Jessica Dove. Das digitale Arbeiten funktioniere auch immer besser, fügt die ein Jahr ältere Chiara Drommler an. Für das Berufskolleg selber hatten die Schüler vor dem Lockdown einen Erasmus-Corner aufgebaut, der über das Projekt „Greenies“ informiert – auch in Zeiten der Pandemie geht der Europagedanke nicht verloren.

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