Viersen Die Geheimnisse des Tees entblättert

Viersen · Eine Teezeremonie ergänzt die Ausstellung „It’s Teatime“ in der Villa Marx. Die Gäste lernen unterschiedliche Teesorten kennen. Die Nachfrage ist derart groß, dass es noch eine zusätzliche Veranstaltung gibt.

 Teemeisterin Jian Zou aus Düsseldorf zelebrierte die Teezeremonie zur Ausstellung „It´s Teatime“ in der Villa Marx. Sie erklärte die Merkmale von unterschiedlichen Teesorten und bereitete diese auch zu.   Foto: Verein für Heimatpflege

Teemeisterin Jian Zou aus Düsseldorf zelebrierte die Teezeremonie zur Ausstellung „It´s Teatime“ in der Villa Marx. Sie erklärte die Merkmale von unterschiedlichen Teesorten und bereitete diese auch zu. Foto: Verein für Heimatpflege

Foto: Verein für Heimatpflege/Verein für Heimatpfelge

Wie sieht eigentlich eine chinesische Teezeremonie aus? Das konnten Besucher beim Begleitprogramm der Ausstellung „It’s Tea Time“ in der Villa Marx erleben. Gastgeber war der Verein für Heimatpflege. Die Teemeisterin Jian Zou aus Düsseldorf erklärte die Merkmale der verschiedenen Teesorten und die Besonderheiten der Zubereitung.

Schon zu Beginn wurde klar, dass Tee nicht allein ein Genuss- oder Lebensmittel ist, sondern ein integraler Bestandteil der chinesischen Kultur. Bei der Teezeremonie wurden drei der besten zehn Tees aus China serviert. Natürlich kommt es bei solchen Schätzen auf die Zubereitung an. Zunächst wurden die verschiedenen Gefäße erklärt und mit heißem Wasser vorbereitet. Die besonders kleinen Kannen verwunderten die Teilnehmer. Doch Zou erklärte: „Die Tees aus ganzen Blättern können mehrfach aufgegossen werden.“ So entfalte sich Ihr Aroma in besonderer Weise und der Geschmack variiere leicht von Aufguss zu Aufguss. „Gute Tees sollten nie zu lange in dem heißen Wasser ziehen, weil sie sonst bitter werden“, sagte sie. Deshalb werde der Tee in kleinen Kannen aufgegossen: „Die Blätter bleiben nur feucht, aber nicht nass.“

Zunächst wurde weißer Pai Mu Tan (weiße Pfingstrose) zubereitet. Bei weißem Tee werden nur die Knospen und das erste Blatt verwendet. Den Namen erhält er von dem weißen Flaum, der die jungen Triebe umschließt. Die Teeblätter werden in der Sonne gewelkt und kurz erhitzt, damit keine Fermentierung einsetzt. Damit ist der besonders leichte Tee schon trinkbereit. Der weiße Tee hat eine hohen Koffeingehalt und wirkt durch seinen anregenden Charakter auf die Lymphe. Wer ihn regelmäßig trinkt, stärkt mit dessen Polyphenolen sein gesamtes Immunsystem.

Vorgestellt wurde auch die eher unbekannte Teesorte Oolong, die zwischen dem grünen und schwarzen Tee liegt. Die Fermentierung wird durch Erhitzen in großen Röstpfannen unterbrochen. Daher haben viele Oolongs deutliche Röstaromen und duften stark. Das wurde deutlich, als die Teilnehmer die aufgebrühten Blätter bestaunten. Oolong-Tee hat eine positive Wirkung auf den gesamten Kreislauf. Und wieder ist es eine besondere Geschichte, die diesem hervorragenden Tee seinen ungewöhnlichen Namen gibt: die eiserne Göttin der Barmherzigkeit (Tie Guanyin). Nach einer Legende wurde Tie Guanyin den Menschen von der Göttin Guanyin geschenkt. Sie teilte einem Mann in dessen Traum mit, dass er einen Schatz bergen und mit seinen Nachbarn teilen solle. Der Bauer fand dort einen kleinen Teebusch, grub ihn aus und pflegte ihn in seinem winzigen Garten und brachte die Ableger seinen Nachbarn. Ein Händler erkannte später in dem auf besondere Weise hergestellten Tee dessen Potenzial und verhalf dem ganzen Dorf zu Wohlstand.

Zum Abschluss wurde der PuErh kredenzt. Zou bereitete einen Tee zu, der aus dem Jahre 2003 stammt. Das besondere am PuErh: Er wird nur befeuchtet und gepresst. Die Reifung erfolgt durch jahrelange Lagerung, die Fermentierung ist äußerst schonend und abhängig von den äußeren Bedingungen. PuErh hat einen ausgeprägten, sehr ungewöhnlichen Duft, er schmeckt erdig und konnte alle skeptischen Teilnehmer überzeugen. Seine positive Wirkung bei Bluthochdruck sei anerkannt, auch die Senkung des Cholesterinspiegels sei nachgewiesen.

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