Brüggen Bauprojekte verändern das Bild

Brüggen · Zwei Bauwillige haben bei der Gemeinde Brüggen Pläne vorgestellt: Am Alten Postweg soll die Physio-Praxis erweitert werden, elf Wohnungen sind geplant. An der Hochstraße will ein Investor ein Mehrfamilienhaus bauen.

 Die alte Post in Brüggen soll ein neues Dach bekommen, der seitliche Baukörper aufgestockt werden. Erste Pläne beziehen die jetzige Parkfläche (links) mit ein. Eine Tiefgarage soll realisiert werden.

Die alte Post in Brüggen soll ein neues Dach bekommen, der seitliche Baukörper aufgestockt werden. Erste Pläne beziehen die jetzige Parkfläche (links) mit ein. Eine Tiefgarage soll realisiert werden.

Foto: Busch

Nicht nur am Eichenweg und am Herrenlandpark sollen in naher Zukunft Neubaugebiete entstehen (die RP berichtete), auch für die Hochstraße und den Alten Postweg im näheren Umfeld der evangelischen Kirche gibt es ehrgeizige Pläne, die jetzt im Bauausschuss vorgestellt wurden. Städteplaner Wegmann hatte auch diese Architekten-Entwürfe begutachtet, und grundsätzlich gab es breite Zustimmung zu den beiden Projekten. Denn sie sollen den Bau der in Brüggen stark benötigten seniorengerechten Wohnungen auf den Weg bringen.

"Zu hoch, zu groß, zu viel"

Der Eigentümer des Grundstücks Alter Postweg 6 will das Wohn- und Geschäftshaus beträchtlich erweitern und dazu das angrenzende gemeindeeigene Flurstück kaufen. Er hatte der Verwaltung Pläne zur Erweiterung der Praxis sowie zum Bau von elf barrierefreien Wohnungen und einer Tiefgarage eingereicht. Die allerdings stießen im Bauamt auf Bedenken, die auch der Planer teilt: "Zu hoch, zu groß, zu viel", urteilte er knapp.

In dem Mischgebiet erlaubt der Bebauungsplan maximal zwei Vollgeschosse. Entwürfe für den Umbau zeigten unter anderem ein ungewöhnliches Giebelelement, das sich zur Straßenseite hin auf zwölf Metern Länge als dreigeschossig darstellt. Die Gesamtfirsthöhe von rund 14,6 Metern über Straßenniveau liege weit über der Bauhöhe in der Nachbarschaft, so der Planer. Auch die für 14 Plätze geplante Tiefgarage und ihre Zufahrt sei so nicht gefahrlos realisierbar. "Da muss abgespeckt werden", meinte Gottfried Optenplatz (SPD). Grundsätzlich stimmte der Bauausschuss (bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen) den Plänen zu — unter dem Vorbehalt, dass der Bauherr sie an die städtebaulichen Rahmenbedingungen für den Ortskern anpasst und die Planungskosten für das Änderungsverfahren trägt.

Die Willemsen GmbH hat das Haus Hochstraße 29 gekauft und will dort ein Haus mit sieben barrierefreien Wohnungen, Aufzug und einer Tiefgarage mit begrüntem Dach und dahinter liegenden Stellplätzen in dem nach Norden ansteigenden Gelände bauen. Der Gebäudekörper ist im Entwurf mehrfach untergliedert und ermöglicht auf der Südseite Terrassen und Balkone. Die Hauptdachflächen sind nach Süden ausgerichtet und könnten mit Photovoltaik-Modulen ausgerüstet werden.

Das Untergeschoss soll neben der Tiefgarage auch zwei Wohnungen aufnehmen, was laut Bauamt als Vollgeschoss zu werten ist. Eine Dreigeschossigkeit könnte aber hier mit den besonderen Geländeverhältnissen begründet werden, unterstrich Bauamtsleiter Dieter Dresen. Dem Antrag auf Änderung des Bebauungsplans stimmte der Bauausschuss grundsätzlich zu (eine Enthaltung).

(RP)
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