Baumfällungen in Viersen Rund 100 Ahorne werden gefällt

Viersen · Die Rußrindenkrankheit hat sich im Stadtgarten in Dülken weiter ausgebreitet. Ab Donnerstag sollen befallene Bäume entfernt werden. Die Sporen des Pilzes sind für Menschen gefährlich.

 Bereits im vergangenen Jahr hatten Arbeiter in Schutzkleidung im Dülkener Stadtgarten Ahornbäume gefällt. Ab Donnerstag sind sie dort wieder unterwegs.  RP-Archivfoto: Jörg Knappe

Bereits im vergangenen Jahr hatten Arbeiter in Schutzkleidung im Dülkener Stadtgarten Ahornbäume gefällt. Ab Donnerstag sind sie dort wieder unterwegs. RP-Archivfoto: Jörg Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Der Ahornbestand in Viersen schrumpft weiter: Aktuell seien rund 100 Bäume im Stadtgarten in Dülken von der Rußrindenkrankheit befallen, berichtet Stadtsprecher Frank Schliffke. Die Zahl ändere sich aber stetig, denn die Krankheit breite sich schnell aus. „Die Rußrindenkrankheit wird durch einen Pilz ausgelöst. Die Sporen des Pilzes sind für den Menschen gefährlich, wenn sie eingeatmet werden“, erklärt er. „Sie können eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen auslösen. Diese sogenannte ,Farmerlunge’ äußert sich in Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost.“ Am Donnerstag, 23. April, sollen Arbeiter eines beauftragten Unternehmens damit beginnen, die Bäume zu fällen. Schliffke: „Zur Sicherheit werden die betroffenen Bereiche abgesperrt.“

Anfang April 2019 war die Krankheit erstmals bei rund 100 Ahornbäumen in Viersen festgestellt worden – im Stadtgarten in Dülken, aber zum Beispiel auch auf den Süchtelner Höhen und am Hohen Busch. An der Rinde bilden sich schwarze Punkte, „es sieht aus, als würde da Ruß rauskommen“, erklärte Stadtförster Rainer Kammann damals. „Das Holz wird spröde, brüchig wie Glas. Innerhalb weniger Wochen sterben die Bäume ab.“ Mögliche Ursache für die starke Verbreitung: Die Bäume sind wegen der lang anhaltenden Dürre in den vergangenen Jahren geschwächt und damit anfälliger für Krankheiten.

Mittlerweile hätten im Stadtgebiet hunderte Ahorne gefällt werden müssen, sagt Schliffke. Wenn die Bäume absterben, das Holz spröde wird, seien sie nicht mehr standsicher. „Es können Teile abbrechen oder der gesamte Baum umkippen.“ Also auch, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, lässt die Stadt nun Bäume fällen.

Schliffke erklärt: „Während der Arbeiten ist der Bereich, in dem die Bäume entfernt werden, gesperrt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier tätig sind, werden Schutzanzüge und Atemschutz tragen.“ Die Städtischen Betriebe bitten Passanten, die Absperrungen zu beachten. „Während der Arbeiten besteht Gefahr nicht nur durch herabfallendes Holz, sondern auch durch freigesetzte Sporen“, betont der Stadtsprecher. Das Unternehmen, das die Stadt mit den Arbeiten beauftragt hat, soll aber nicht nur die Ahornbäume entfernen. Es werde auch weitere abgestorbene oder absterbende Bäume fällen, kündigt Schliffke an. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum Wochenende dauern. Die Aufforstung im Viersener Wald hingegen stockt: Zwar haben Mitarbeiter der Städtischen Betriebe im Frühjahr wie vorgesehen 20.000 junge Bäume auf den Süchtelner Höhen und am Hohen Busch gesetzt, doch geplante öffentliche Pflanzaktionen mussten vorerst wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

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