Viersen Bankräuber im Pkw gefasst

Viersen · Ein 35-jähriger Viersener, der wegen Sparkassenüberfalls zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war, tauchte vor Haftantritt unter: Polizei beendete jetzt die Flucht auf offener Straße in Krefeld.

Er ist wieder hinter Schloss und Riegel: Nach umfangreichen und intensiven Ermittlungen gelang es Beamten der Kreispolizeibehörde Viersen mit Unterstützung durch Kollegen des Polizeipräsidiums Krefeld die Fahndung nach einem seit mehreren Monaten gesuchten 35-jährigen Viersener am vergangenen Freitag erfolgreich abzuschließen.

Der Gesuchte war am 12. Dezember 2006 an einem Überfall auf eine Geschäftsstelle der Sparkasse in Viersen an der Hauptstraße beteiligt. Dabei bedrohte einer der Täter einen 56-jährigen Kassierer mit einer Pistole. Der Räuber forderte Bargeld und unterstützte seine Forderung, indem er die Pistole durchlud. Seine Beute steckte der Mann anschließend in eine Tasche und flüchtete zu Fuß in Richtung Heimbachstraße. Pikant: In Höhe eines Parkplatzes zwischen Wilhelmstraße und Heimbachstraße warf er den Beutel mit einem Teil der Beute plötzlich weg. In der Tasche war ein Security-Pack explodiert, rote Farbe hatte die Geldscheine durchtränkt.

Bereits nach drei Tagen nahm die Polizei den Haupttäter, einen 21-jährigen Mönchengladbacher, in seiner elterlichen Wohnung in der Vitusstadt fest. Der Arbeitslose, der als Drogenkonsument bekannt war, gab den Überfall zu. Als Motiv nannte er finanzielle Probleme. Zwei weitere Festnahmen folgten knapp 14 Tage später. Neben einem weiteren Mönchengladbacher wurde auch gegen den Viersener Haftbefehl wegen des Bankraubs erlassen. Die beiden hatten in einem Fluchtwagen auf einem Parkplatz an der Wilhelmstraße auf den Räuber gewartet und waren anschließend in eine Wohnung in der Kreisstadt gefahren. "Das Landgericht Mönchengladbach hatte den Viersener deswegen im März 2008 zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt", erklärte gestern Kriminalhauptkommissarin Antje Heymanns gegenüber der Rheinischen Post. "Da er sich im Gegensatz zu seinen beiden Mittätern nicht zur Verbüßung der Strafe in der Justizvollzugsanstalt stellte, wurde die Fahndung nach ihm eingeleitet."

Kripobeamte konnten recht schnell feststellen, dass der mit Haftbefehl gesuchte Mann zunächst in der näheren Umgebung untergetaucht war, sich aber letztlich ins benachbarte Ausland abgesetzt hatte. Am vergangenen Donnerstag ergaben neue Hinweise, dass sich der Täter in Krefeld aufhalten könnte. Die Ermittlungen führten letztlich am Freitagmittag dazu, dass der Bankräuber in Krefeld auf dem Oranierring in einem Personenwagen gestellt und widerstandslos festgenommen werden konnte.

"Der Viersener hatte sein äußeres Erscheinungsbild erheblich verändert und er war im Besitz gefälschter Papiere. Ermittlungsergebnisse lassen vermuten, dass der Mann vorhatte, sich in sein Heimatland abzusetzen", so Heymanns. Der 35-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Dort wird er nun seine Strafe verbüßen und gleichzeitig einem neuen Verfahren wegen des Besitzes falscher Papiere entgegensehen.

(RP)
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