Dutzende Autoaufbrüche Spur der Verwüstung führt durch Viersen

Viersen · Seit Donnerstagnacht brechen in einer bislang beispiellosen Serie Unbekannte Autos auf, zerkratzen den Lack. Den Tätern scheint es mehr um Zerstörung als um fette Beute zu gehen. Dutzende Autobesitzer sind betroffen.

 Seinen Mazda 3 hatte Dominik Schaap auf dem Aldi-Parkplatz an der Süchtelner Straße geparkt. Die Täter zerstörten auf beiden Seiten die Scheiben. „Dort wurden mindestens fünf weitere Autos aufgebrochen“, berichtet der 35-Jährige.

Seinen Mazda 3 hatte Dominik Schaap auf dem Aldi-Parkplatz an der Süchtelner Straße geparkt. Die Täter zerstörten auf beiden Seiten die Scheiben. „Dort wurden mindestens fünf weitere Autos aufgebrochen“, berichtet der 35-Jährige.

Foto: Dominik Schaap

Unbekannte Täter haben in Alt-Viersen und Süchteln am Wochenende zahlreiche Autos aufgebrochen oder beschädigt. Wie die Polizei am Montag mitteilte wurden allein in der Nacht zu Sonntag mehr als ein Dutzend Autos aufgebrochen, mindestens fünf weitere Fahrzeuge wurden zerkratzt. Bereits in der Nacht zu Freitag waren laut einer Polizeisprecherin vier Autos beschädigt worden. Und es sei durchaus möglich, dass die Zahl der beschädigten Fahrzeuge noch höher sei. Die Beute der Täter sei gering, erklärte Polizeisprecherin Heike Ahlen: „Mal fehlten Zigaretten, mal eine Fahrkarte, mal Papiergeld.“

Für die Polizei sieht die Aufbruch-Serie nicht nach klassischer Bestellkriminalität aus, bei der die Diebe gezielt Airbags oder Katalysatoren bestimmter Marken und Fahrzeugtypen entwenden. „Die Autoaufbrüche gehen quer durch alle Hersteller, sie betreffen nicht nur hochpreisige Modelle“, so die Polizeisprecherin. „Solch eine Serie hatten wir in diesem Jahr noch nicht.“

Allein auf dem Parkplatz der Irmgardis-Seniorenresizdenz an der Bergstraße wurden zwischen 20 Uhr am Samstagabend und 8.45 Uhr am Sonntagvormittag vier Autos aufgebrochen – „betroffen waren zwei VW Polos, ein Toyota Auris und ein VW Passat“, hieß es von Seiten der Polizei.

Bei Dominik Schaab in Süchteln klopfte die Polizei am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr. „Ich war gerade wach geworden, als mich die Beamten informierten, dass mein Auto aufgebrochen wurde.“ Seinen Mazda 3, Baujahr 2005, hatte der 35-Jährige auf dem Aldi-Parkplatz an der Süchtelner Straße geparkt. „Da waren mindestens fünf weitere Autos aufgebrochen worden“, berichtet er. „Das ist total ärgerlich.“ Zwar zahle seine Versicherung den Schaden, „aber um die nötigen Papiere zu bekommen, bin ich mit dem Fahrrad zur Polizei geradelt“. Für den Termin zum Scheiben-Ersetzen musste er sich einen Tag Urlaub nehmen. „Ich hoffe, die Polizei findet die Täter. Die gehören ins Gefängnis“, sagt er.

„Wir ermitteln wegen des Verdachts des Diebstahls in besonders schweren Fällen“, berichtete Polizeisprecherin Ahlen. Anders als beim einfachen Diebstahl kann der nicht mit einer Geldstrafe geahndet werden – das Strafgesetzbuch sieht eine Freiheitsstrafe vor.

Weitere Autos wurden in Alt-Viersen an der Hosterfeldstraße, der Hauptstraße, der Rektoratstraße, der Lindenstraße und der Pastor-Lambertz-Straße aufgebrochen. In Viersen-Süchteln sind nicht nur Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Senioren-Residenz und dem Aldi-Parkplatz aufgebrochen worden, sondern auch an der Mosterzstraße, der Von-Hagen-Straße, dem Siebenweg und dem Krummen Weg. Weitere Beschädigungen meldet die Polizei von mehreren Autos, die an der Neustraße geparkt waren. Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren vier ähnliche Taten in Viersen-Süchteln am Sankt-Florian-Platz, an der Gebrandstraße und an der Johannisstraße begangen worden, teilte die Polizei am Montag mit.

Einen konkreten Tatverdacht hätten die Ermittler nicht, erklärte die Polizeisprecherin. „Wir haben bislang auch niemanden festgenommen.“ Die Polizei hofft auf Zeugenaussagen. „Wer hat in einer dieser beiden Nächte verdächtige Beobachtungen vor allem in Süchteln, vielleicht aber auch in Alt-Viersen oder auf dem Weg zwischen Alt-Viersen und Süchteln gemacht?“, fragt Ahlen. „Sind in diesem Bereich Personen aufgefallen, die sich verdächtig verhalten haben? Haben im Nachhinein mögliche Täter mit ihren Taten irgendwo geprahlt?“

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 02162 3770 entgegen.

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