Autosuche in Viersen Auto voll Müll — jetzt ermittelt die Polizei

Viersen · Der Viersener, der sicher ist, der von der Schmiedestraße verschwundene Wagen gehört ihm, hat ihn als gestohlen gemeldet.

 Dieser schwarze Peugeot 206 CC parkte bis vor wenigen Tagen an der Schmiedestraße. Auf dem Rücksitz lag unter anderem ein Autoreifen.

Dieser schwarze Peugeot 206 CC parkte bis vor wenigen Tagen an der Schmiedestraße. Auf dem Rücksitz lag unter anderem ein Autoreifen.

Foto: Harald Prost

Noch immer rätseln Anne Becker und Lebensgefährte Michael Schraven, wo ihr Auto abgeblieben ist. Denn dass es sich bei dem mit Müll bepackten Peugeot 206, der bis vor wenigen Tagen an der Schmiedestraße in Süchteln abgestellt war, um ihren Wagen handelte, daran haben sie keinen Zweifel. Wie ist das abgemeldete Auto aus der Mietgarage in Viersen nach Süchteln gekommen? Und wo ist es jetzt?

In einem Bericht der Rheinischen Post über illegal entsorgten Müll an der Schmiedestraße hatte das Paar am Montag ein Foto des schwarzen Peugeots entdeckt. Becker und Schraven erkannten das Auto, das sie eigentlich müllfrei in einer abgeschlossenen Garage in Viersen wähnten, sofort. Schraven fuhr hin, wollte sicherheitshalber die Seriennummer mit der in seinen Unterlagen vergleichen – doch das Auto war weg. Noch am Montagabend hat er Anzeige wegen Diebstahls bei der Polizei gestellt. Was die beiden allerdings bisher noch nicht geprüft haben: Steht ihr Auto womöglich doch in der Garage? Ende Januar sei der Mietvertrag ausgelaufen, seitdem hätten sie es noch nicht geschafft, es abzuholen, erzählen sie. Ihr Garagenschlüssel passe nun nicht mehr. Alles Weitere werde der Polizei überlassen, sagt Becker. „Wir ermitteln“, bestätigt ein Polizeisprecher.

 Anne Becker und Michael Schraven an der Schmiedestraße.

Anne Becker und Michael Schraven an der Schmiedestraße.

Foto: Nadine Fischer

Die Stadt hat mit der Sache nichts zu tun: „Uns ist zum Verbleib des Fahrzeuges nichts bekannt“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke. Das Ordnungsamt sei in dem Fall auch noch nicht tätig gewesen. Insgesamt prüfe der Ordnungsbereich der Stadt pro Jahr zwischen 250 und 300 Fälle von Autos, bei denen der Verdacht bestehe, dass sie im öffentlichen Raum entsorgt wurden. „Die Zahl der Meldungen ist deutlich höher, weil für einzelne Fahrzeuge mehrere Anrufe eingehen können.“ Werde ein Fall gemeldet, „wird zunächst der Außendienst der Ordnungsbehörde aktiv“, erläutert Schliffke. In etwa jedem siebten Fall seien die Autos entweder nicht mehr an der gemeldeten Stelle zu finden oder es stelle sich heraus, dass sie zugelassen sind und nicht widerrechtlich an der Stelle parkten. „In den restlichen 85 Prozent der Fälle hängt das weitere Vorgehen von verschiedenen Faktoren ab“, erklärt Schliffke. Verliere das Auto etwa Öl, werde es sofort abgeschleppt. Ansonsten gilt: Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes versuchen, den Halter zu ermitteln und hinterlassen zusätzlich am Auto Hinweisaufkleber. Nach etwa einem Monat kontrollieren sie, ob das Auto abgeholt wurde. Falls nicht, wird es abgeschleppt. Schliffke: „Dieser Schritt ist in weniger als zehn Prozent der Fälle erforderlich. Vom Rest, der abgeschleppt wird, werden etwa 30 Prozent vom Eigentümer noch abgeholt. Bei den restlichen 70 Prozent bleibt nur die Verwertung.“

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