Ausstellung in Viersen Wie Viersen wurde, wie es ist

Viersen · Der Verein für Heimatpflege eröffnet eine neue Ausstellung zur jüngeren Stadtgeschichte. Im Mittelpunkt steht die kommunale Neugliederung vor 50 Jahren: Der Zusammenschluss von Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim verlief nicht ohne Widerstände.

 Die Vereinigung mit Viersen hat damals gerade in Dülken die Bevölkerung bewegt. Auch die Süchtelner wehrten sich.

Die Vereinigung mit Viersen hat damals gerade in Dülken die Bevölkerung bewegt. Auch die Süchtelner wehrten sich.

Foto: Verein für Heimatpflege

Die kommunale Neugliederung vor 50 Jahren hatte weitreichende Folgen: Plötzlich mussten die Städte Dülken, Süchteln, Viersen und die Gemeinde Boisheim eine Einheit bilden. „Der Zusammenschluss verlief nicht ohne Widerstände. Vor allem die kleineren Städte Dülken und Süchteln wehrten sich gegen ihre ,Eingemeindung’“, erzählt der Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Viersen, Albert Pauly. Wie kam es zu der Neugliederung? Und was wurde daraus? Damit beschäftigt sich eine Ausstellung des Vereins, die am Sonntag eröffnet wird.

Das sei „eine spektakuläre und mit viel Lokalkolorit bestückte Ausstellung“, betont Pauly. Auftakt ist am 20. September um 11 Uhr im Mehrzweckraum der Villa Marx an der Gerberstraße 20, mit fest zugewiesenen Sitzplätzen. Die eigentliche Ausstellung „50 Jahre kommunale Neugliederung – statt Grenzbrück oder Dreistadt dann doch Viersen“ läuft bis zum 13. Dezember im Viersener Salon in der Villa. Kurator ist Alexander Grönert.

 Pauly erläutert: „Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die spannende, an Wendungen und Überraschungen reiche, streitige und zum Teil dramatische Geschichte der Kommunalen Neugliederung 1966-70, die im Gegensatz zu einem ersten Versuch im Jahre 1928 dann letztlich erfolgreich war.“ In einem sogenannten Zeitstrahl von sechs Metern Länge werde der Prozess mit den handelnden Personen nachgezeichnet. Auf einem großen Bildschirm ist der Stummfilm von 1928 mit dem Titel „Der schöne Kreis Kempen-Krefeld“ zu sehen, auf einem Touchscreen werden inzwischen historisch zu nennende Filme gezeigt: Das „Radrennen rund um Kaiser’s“ etwa, der Abbruch der Schokoladenfabrik von Kaiser’s, der Neubau der Kreisverwaltung, die Geschichte der Galerie. Auch viele Plakate gehören zur Ausstellung. „Einen besonders großen Platz nehmen zwei Stadt-Modelle ein, die in einer perfekten, akribischen und originalgetreuen Art die Innenstadt von Dülken beziehungsweise Süchteln zeigen“, berichtet Pauly.

 In der Ausstellung sind auch viele Plakate zu sehen. 

In der Ausstellung sind auch viele Plakate zu sehen. 

Foto: Verein für Heimatpflege

Geöffnet ist die Ausstellung donnerstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Montag bis Mittwoch sind für den Besuch von Schulklassen und privaten Gruppen nach Vereinbarung reserviert. Anmeldung bei Ursula Klemm, Telefon 02162 17106, per E-Mail:
ursula.klemm@gmx.de.

(naf)
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