Ausstellung in Niederkrüchten Handwerk: Nachhaltig und originell

Niederkrüchten · Sieben Künstler zeigten bei einer Ausstellung im Tor 21 Selbstgemachtes.

 Stellten im Tor 21 aus (v.l.): Claudia Schäfer, Angelika Jansen, Ulrike Schlösser, Gert Kampendonk, Markus Niessen, Nilufar Badiian und Ilex Hild.

Stellten im Tor 21 aus (v.l.): Claudia Schäfer, Angelika Jansen, Ulrike Schlösser, Gert Kampendonk, Markus Niessen, Nilufar Badiian und Ilex Hild.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Brüggener Keramikerin Angelika Jansen und die Schmuckdesignerin Claudia Schäfer aus Wegberg hatten die Idee, eine Ausstellung unter dem Motto „Handwerk“ zu organisieren und mit Künstlern und Gestaltern vom Niederrhein eine anspruchsvolle Präsentation des Designs nach Niederkrüchten zu holen.

Am Wochenende fand die Ausstellung „Handwerke“ im Ambiente des Studio Tor 21 im Gewerbepark an der Beeck in Niederkrüchten statt. Dort, wo sonst Foto- und Filmaufnahmen gemacht werden, zwischen Kabelrollen, Vorhängen und weißen Wänden, hatten sich sieben Frauen und Männer mit ihren gewebten Schals und Kleidern, mit Keramik-, Glas- und Holzobjekten, mit Schmuck und mit Malerei niedergelassen.

Innovativ, traditionell, nachhaltig, originell – auf der Schau ließ sich einiges entdecken. Die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Claudia Schäfer entwickelte den „Ringwandel“: ein Grundmodell aus zwei ineinander geschobenen Ringformen dient als Grundlage für einen Schmuckstein, der ausgewechselt werden kann. Der „Freischwinger“ ist ein Ohrring ohne die Notwendigkeit eines Ohrlochs. Wichtig ist ihr, dass die kleinen Kunstwerke keiner Mode unterworfen sind.

Zeitlos modern sind auch die Schals und Kissenbezüge der Kölner Textilkünstlerin Ilex Hild. Geometrische Formen, eine strenge Gestaltung und eine gedämpfte Farbgebung erinnern an die Textilkünstlerinnen des Bauhauses. Hild webt alles mit der Hand, ihre Materialien sind ökozertifiziert.

Die im Iran geborene Textildesignerin Nilufar Badiian bedient sich mittelalterlicher Techniken, um zeitlos schöne Gewebe zu fertigen. Selbst gefärbte weiche Garne werden zu Kleidern, die der Figur der Frau gewissermaßen auf die Haut gewalkt werden und damit genaue Passform erhalten. Die Gestaltung ihrer freien Stoffe erinnern an persische Tradition.

Angelika Jansen zeigt ihre Keramik, die durch den Rauchbrand gegangen und vielschichtige Oberflächenmuster erhalten hat oder auch Terra Sigillata-Arbeiten, eine historische Keramiktechnik. Die Besonderheit der Keramik von Jansen sind die Fundstücke aus der Natur, die sie in die Gefäßkeramik einarbeitet.

Markus Niessen aus Kevelaer ist Tischler und Restaurator. „Ich bin immer auf der Suche nach besonderen Hölzern“, sagt er. Er setzt Sanddorn und Essigbaum ein. Neben Schreibgeräten in elegantem Holz zeigt er Querholzvasen, die aus einer Platane entstanden sind, oder Schalen, die er nass gedrechselt hat.

Die fünf Aussteller gehören zu der Gruppe Angewandte Kunst Düsseldorf. Dies ist eine von fünf Bezirksgruppen der Arbeitsgemeinschaft Kunsthandwerk-NRW. Die Arbeitsgemeinschaft mit 220 Kunsthandwerkern sorgt in Zusammenarbeit mit den Ministerien der Landesregierung für die Einbindung in die Entwicklung der Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Malerei ist auch ein Handwerk“, sagt Angelika Jansen. Nur folgerichtig also, dass sie eine Malerin, Ulrike Schlösser aus Uedem, eingeladen hat. Ihr Thema ist die abstrakte, stark gestisch-bewegte Malerei, in die gelegentlich auch Zeitungspapier, Wellpappe und Sand eingearbeitet wird.

Ein weiterer Gast ist der Kempener Künstler Gert Kampendonk. Er präsentiert neue Hausformen aus Glas, in denen er das Glas schichtet, es mit fremdem Material wie Pappe kombiniert und mit den Möglichkeiten des Durchblicks experimentiert.

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