Schulleben in Schwalmtal Aufatmen bei Grundschuleltern auf OGS-Warteliste
Schwalmtal · Für die Betreuung in der offenen Ganztagsschule der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel gab es eine Warteliste: Doch jetzt können die Eltern darauf aufatmen. Dafür gaben die Mitglieder im Schulausschuss gesorgt.
Ab August wird es in der offenen Ganztagsschule (OGS) der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel 25 weitere Betreuungsplätze geben, dann sind es 200. Das hat der Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Stephan Joebges (Grüne) nahm wegen Befangenheit nicht an der Abstimmung teil: Er ist Vorsitzender des Vereins zur Schülerbetreuung, der Anfang Mai 2022 mehr Plätze für die OGS Waldniel beantragte.
Für die Betreuung gab es eine Warteliste: „Durch den Beschluss des Schulausschusses kann nun allen Kindern darauf ein OGS-Platz in Waldniel angeboten werden“, sagt Jan Winterhoff, Pressekoordinator der Gemeinde. Die Betreuung von 25 weiteren Kindern sei möglich, da die Schulleitung vorübergehend auf einen Raum verzichte. Doch: „Die Schulleitung betont, dass diese Form der Nutzung längstens bis Ende 2022 möglich sein kann“, so Joebges. Danach solle eine achte Gruppe in der früheren Hausmeisterwohnung untergebracht werden, diese müsse noch renoviert werden. „Mit der Fertiggestellung der Hausmeisterwohnung wird zum Ende des Jahres gerechnet. Nach dem Umbau entstehen dort ein weiterer Betreuungsraum und ein Sozialraum für die Betreuungskräfte“, erläutert Winterhoff. „Natürlich werden wir auch weiteres Personal für die Betreuung einstellen“, sichert Joebges zu.
In der OGS in Amern gebe es derzeit keine höhere Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Dort stehen 110 Plätze zur Verfügung, nicht alle davon sind aktuell belegt.
Für Eltern von Grundschülern wird sich die rechtliche Situation ändern: Sie werden ab 2026, ähnlich wie bei Kitas, einen Anspruch auf ganztägige Betreuung haben. Während im Schuljahr 2021/2022 rund 45 Prozent aller Grundschüler in Schwalmtal die OGS nutzen, rechnet die Gemeinde durch den künftigen Rechtsanspruch mit einer höheren Inanspruchnahme. Doch Erweiterungen seien schwierig: „Weitergehende bauliche Maßnahmen sind derzeit seriös nicht planbar, da seitens des Landes keine gesetzlichen Rahmenbedingungen vorgegeben sind“, erläutert Winterhoff.
Der Verein zur Schülerbetreuung betont die Dringlichkeit, alternative Formen der Betreuung zu erarbeiten. „Als Stichworte seien hier der rhythmisierte Ganztag oder auch der gebundene Ganztag etwa von 8 bis 14.30 Uhr genannt“, so Joebges. Die Fraktionen im Schulausschuss forderten die Verwaltung auf, den Rechtsanspruch nicht aus den Augen zu verlieren und vorausschauend tätig zu werden.
