Viersen Auf der Ziellinie

Viersen · ANALYSE Das letzte gemeinsame Training ist vorüber, zur Abschluss-Veranstaltung der Aktion "Fit in den Frühling" der Niederrheinwerke Viersen und der Rheinischen Post treffen sich alle Teilnehmer am kommenden Wochenende.

ANALYSE Das letzte gemeinsame Training ist vorüber, zur Abschluss-Veranstaltung der Aktion "Fit in den Frühling" der Niederrheinwerke Viersen und der Rheinischen Post treffen sich alle Teilnehmer am kommenden Wochenende.

Der Abschied fällt schwer: Zwölf Wochen lang sind Kinder und Erwachsene bei der Stange geblieben, haben ihren inneren Schweinehund und damit auch ihre Trägheit besiegt, sind ins Wasser getaucht, um etwas für die Kondition zu tun. Erwachsene kennen ihr Ziel bei der Aktion "Fit in den Frühling": Sie wollen beweglicher und fitter werden. Aber welche Ziele setzt man sich, wenn man neun, zehn oder elf Jahre alt ist? Einige unserer molligen Kids, die unter Anleitung von Trainerin Franzis Thissen Mittwoch für Mittwoch Badespaß pur im Familienbad Ransberg erlebten, wussten nicht so recht, warum Papa und Mama sie für die Aktion angemeldet hatten.

Fitness ist spürbar

Vorbehalte gingen bei den Spielen im Wasser schnell unter. Den neun Jungen und Mädchen machte die Bewegung im Wasser einfach Spaß, und einige genossen die Zeit, die sie tobend und lachend (selten gab es Tränen) gemeinsam mit Papa oder Mama verbrachten. Von Mal zu Mal verbesserten Groß und Klein ihre Kondition. Fitter, und das freut die Veranstalter ganz besonders, sind heute auch die Eltern. Sein größtes persönliches Erfolgserlebnis verzeichnet Reinhold Heisters. Er nahm sieben Kilo ab, entdeckte den Sport und eine gesündere Ernährungsweise für sich, und beides führte zu einer deutlichen Verbesserung seiner Diabetes-Erkrankung. Tochter Darleen tat es ihm gleich: Sie ist heute ein Teenager mit Normalgewicht.

Eine positive Bilanz ziehen auch die Ökotrophologinnen Ursula Fiering-Willeboordse und Monika Becker. Zwar liegen nicht für alle Teilnehmer Messdaten vor, die Tendenz ist jedoch eindeutig: Alle sechs Kinder, deren Endgewicht bekannt ist, haben ihren Body-Mass-Index um 1 bis 3 Punkte gesenkt. Fünf von den Sechsen erreichten eine niedrigere Gewichtsklasse, drei sogar ihr Normalgewicht. Wobei weniger Gewicht nicht das erklärte Ziel der Aktion "Fit in den Frühling" war. Die Kinder sollen ihre überflüssigen Pfunde auswachsen, das bedeutet: Die Körperlänge nimmt zu, aber das Gewicht wird gehalten. So werden aus molligen Kids normalgewichtige Kinder.

Ursula Fiering-Willeboordse: "Die regelmäßige Bewegung über zwölf Wochen hat bei allen Kursteilnehmern einen Abbau von Fettgewebe in mehr Muskulatur bewirkt. Weil Muskelgewebe schwerer als Fettgewebe ist, sind Kinder und Erwachsene auch bei gleichbleibendem Gewicht schlanker geworden." Das gemeinsame Kochen trug dazu bei, die Essgewohnheiten zu überdenken. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Rezepte der Aktion in vielen Familien nachgekocht und als lecker eingestuft werden.

Die Elf- und Zwölfjährigen im Team entdeckten für sich, dass der Konsum von zu viel Pommes, Schokolade oder Gummibärchen nicht ohne Folgen bleibt. Rebecca: "Ich esse jetzt mehr Obst und Yoghurt. Da ist weniger Fett drin." Die große Mehrheit der teilnehmenden Eltern ist entschlossen, stärker Verantwortung für die Ernährung ihrer Kinder zu übernehmen. "Was im Kühlschrank ist, bestimmen wir alleine", zeigt ein Vater den Weg auf.

(RP)
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