Kreis Viersen Arbeitsmarkt gibt sich sehr stabil

Kreis Viersen · Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Viersen gesunken. Der besondere Augenmerk der Agentur liegt aktuell auf der Integration von Behinderten.

 Dirk Strangfeld leitet die Agentur für Arbeit.

Dirk Strangfeld leitet die Agentur für Arbeit.

Foto: aa

Der Arbeitsmarkt im Kreis Viersen zeigte sich auch im November stabil. Die Zahl der Arbeitslosen sank binnen Monatsfrist um 113 auf 10.696. Die Kräftenachfrage liegt mit 549 zwar unter des des Vormonats (715), aber deutlich über dem Vorjahreswert: Im November vergangenen Jahres wurden der Agentur nur 114 freie Stellen gemeldet. Gute Chancen für qualifizierter Arbeitskräfte gibt es im Baugewerbe, der Logistik und den Verkaufsberufen. Auch das Gesundheitswesen bietet Arbeitsuchenden zurzeit gute Perspektiven.

"In diesem Monat konnten wieder fast alle Personengruppen von der positiven Entwicklung profitieren", sagte gestern Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen. Lediglich bei den Menschen mit Behinderung stagniere die Entwicklung - zumindest in Krefeld. Im Kreis Viersen sank die Zahl der arbeitslosen Behinderten um 24 auf 888.

Die Entwicklung ist für Strangfeld eine kleine Enttäuschung, aber auch eine besondere Herausforderung: "Gerade unter der Gruppe der als arbeitslos gemeldeten Menschen mit Behinderung ist das Qualifikationsniveau hoch. Hier müssen wir noch Vorbehalte der Arbeitgeber abbauen. Daran werden wir in nächster Zeit intensiv arbeiten", betont Strangfeld.

Von den im gesamten Gebiet der Agentur 170.000 Beschäftigten sind rund 5900 schwerbehindert, das entspricht 3,4 Prozent. Obwohl sie über durchweg gute Kompetenzen verfügen, fällt Gehandicapten der Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt oft schwer. Die Bundesagentur für Arbeit veranstaltet zurzeit eine bundesweite Aktionswoche für Menschen mit Behinderung. Fachkräfte der Arbeitsagenturen werben in Gesprächen mit Arbeitgebern für mehr Inklusion im Arbeitsleben. Auf der Basis ihrer guten Qualifikation seien Menschen mit Behinderung in der Regel hochmotiviert. "Insbesondere angesichts des Fachkräftemangels benötigen wir ihre Kompetenzen."

Die Agentur für Arbeit unterstützt die Inklusion mit einer Vielzahl von Dienstleistungen und Programmen. Von der Berufsorientierung für Jugendliche über die Beratung von Unternehmen bis zu passgenauen finanziellen Hilfen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: "Bei uns haben wir ein eigenes Team mit Beratern, die sich um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung kümmern", sagt Strangfeld. Für Arbeitgeberfragen rund um das Thema gebe es Experten, die in der Lage seien, individuelle Lösungen zu erarbeiten. Es gebe eine Reihe von Fördermöglichkeiten, um die Einarbeitung und die Beschäftigung zu unterstützen. Das gehe von finanziellen Zuschüssen bis hin zu Umbauten am Arbeitsplatz, die mithilfe eines technischen Beraters konzipiert und aus den Mitteln des Ausgleichfonds finanziert werden. Strangfeld: "Arbeitgeber sollten keine Hemmungen haben, diesen Personenkreis bei Stellenbesetzungen einzubeziehen." Weitere Informationen unter der gebührenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20.

Für die einzelnen Kommunen des Kreises wurden gestern folgende Arbeitslosenzahlen gemeldet: Brüggen: 518 (Oktober 519) Grefrath 379 (395) Kempen 1026 (1077) Nettetal 1727 (1772) Niederkrüchten 437 (446) Schwalmtal 671 (681) Tönisvorst 838 (828) Viersen 3853 (3867) Willich 1246 (1233)

(RP)
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