Aquarienverein in Viersen Die Aquarienfreunde bitten zu Fisch

Viersen · Der Aquarienverein Viersen öffnet am Samstag die Türen zu seinem Vereinsquartier. Ein Hingucker ist das neue Meerwasserbecken.

 Georg Kruse neben dem neuen Meerwasserbecken.

Georg Kruse neben dem neuen Meerwasserbecken.

Foto: Julia Esch

Sein erstes Aquarium war eine Badeschüssel auf dem Balkon mit Fischen aus einem See. „Mein Vater konnte seinen Liegestuhl auf dem Balkon nicht ausbreiten, weil die Schüssel gestört hat“, sagt Georg Kruse. „Also musste die Schüssel weg. Ich habe gesagt: ,Dann brauche ich aber ein Aquarium.’“ Mit 13 Jahren bekam er so sein erstes Becken für die Fische. „Da passten etwa 20 Liter rein.“ Seit 2001 ist Georg Kruse erster Vorsitzender des Aquarienvereins Viersen. Der Verein selbst wurde gegründet im Jahr 1926 und hatte seinen Sitz über viele Jahre im Keller der Viersener Festhalle am Hermann-Hülser-Platz.

Heute fassen die Becken im Haus des 61-Jährigen knapp 5000 Liter Wasser. In 15 Becken tummeln sich verschiedene Wassertiere. Im heutigen Vereinsquartier des Aquarienvereins Viersen sind zwar etwas weniger Becken untergebracht, aber auch hier sind insgesamt 150 Fische zu finden, die aus verschiedenen Ecken der Welt stammen.

 Im Meerwasserbecken sitzen Korallen und Seeanemonen auf Sand und Steinbrocken. Dazwischen blitzt hin und wieder ein Clownfisch auf.

Im Meerwasserbecken sitzen Korallen und Seeanemonen auf Sand und Steinbrocken. Dazwischen blitzt hin und wieder ein Clownfisch auf.

Foto: Julia Esch

In einem Bassin sind die Fische aus afrikanischen Gewässern zu finden, in einem anderen aus südamerikanischen Gefilden. Doch was fasziniert die Aquarianer an den Tieren? „Es ist zum einen die Schönheit“, sagt der Chemielaborant. „Und das Verhalten der Fische, es ist sehr unterschiedlich von Art zu Art.“

In einem der Becken in den Vereinsräumen ist zu sehen, wie zwei Feuermaulbuntbarsche ihre junge Brut verteidigen. Stecknadelkopfgroß sind die kleinen Fischchen. Das Männchen spreizt seine Flossen am Kopf immer wieder. Dadurch erscheint es größer. „Das ist Teil der Drohgebärde“, sagt Kruse. Dann werden die Nachbarn im Becken aufgescheucht und fort vom Nachwuchs-Schwarm gedrängt.

 Ein Feuermaulbuntbarsch schwimmt durch eins der Becken.

Ein Feuermaulbuntbarsch schwimmt durch eins der Becken.

Foto: Julia Esch

Es gibt auch Kuckuckswelse in einem Becken. In der Natur schieben sie ihre Eier anderen Fischen unter – diese ziehen dann die falsche Brut groß. Bereits beim kurzen Beobachten des Beckens wird klar, dass in 60 Litern Wasser so einiges ausgefochten und erlebt werden kann. „Wenn man so ein Becken bei sich im Wohnzimmer stehen hat, braucht man keinen Fernsehen mehr“, ist Kruse überzeugt. „Das Geschehen im Aquarium ist viel interessanter“, ergänzt er.

Ein besonderer Hingucker im Vereinsraum ist jedoch ein Aquarium, das erst vor wenigen Wochen eingetroffen ist. Ein Glaskasten, fast zwei Meter lang, gefüllt mit Sand und Steinbrocken. Darauf sitzen Korallen und Seeanemonen, dazwischen blitzt hin und wieder einer von zwei Clownfischen auf. Kruse: „Das Meerwasserbecken hat ein Aquarianer in unsere Hände gegeben, der jetzt um die Welt reisen will.“

Dabei war es einem Zufall zu verdanken, dass der Kontakt zustande kam. Nach einem Bericht im „Grenzland-Kurier“, in dem stand, der Verein suche Becken, habe das Telefon nicht mehr stillgestanden, sagt Kruse. „Dadurch meldete sich auch dieser freundliche Herr aus Nettetal mit dem Meerwasserbecken.“

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