Schwalmtal Amerner sammelt Briefmarken der Päpste

Schwalmtal · Christian Meyer hat sich auf Marken und Belege aus dem Vatikan spezialisiert. Von Papst Benedikt hat er alle Sonderbriefmarken.

Es war eine ergreifende Zeremonie, als Papst Franziskus gemeinsam mit Papst Benedikt bei einer Messe auf dem Petersplatz seine verstorbenen Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig sprach. Übrigens war dies die erste Heiligsprechung, an der zwei Päpste teilnahmen. Die Briefmarke aus dem Vatikan, die anlässlich dieser Heiligsprechung ausgegeben wurde, ist ge-stempelt und im Briefmarkenhandel unter der Bestell-Nummer 718215 noch verfügbar und lieferbar. Sie hat einen Nennwert von 70 Cent, der Ersttagsstempel ist auf den 21. März 2014 datiert. Die Lieferzeit dauert, so zeigt es der Blick auf den Online-Briefmarkenhandel, fünf bis sieben Tage.

Auf seine Wunschliste braucht der Amerner Christian Meyer sie allerdings nicht mehr zu setzen. Der Briefmarkenfreund besitzt die Briefmarke nämlich schon, so wie unzählige andere Briefmarken auch. "Wie viele Marken ich habe, weiß ich nicht", stellt der 67-Jährige nach kurzer Überlegung fest. Nur eines ist erkennbar: In seinem Arbeitszimmer stapeln sich Ordner, Alben und Sammelmappen, tausende Briefmarken. Sie sind rechteckig, quadratisch, mit oder ohne Stempel, ordentlich und korrekt geordnet nach Wertigkeit und Erscheinungsdatum. Dazwischen liegen stapelweise Briefmarken, die noch abgelöst und einsortiert werden müssen. "Den Haufen habe ich erst kürzlich von den Steyler Missionaren bekommen", erzählt der Amerner, dessen Liebe zum Briefmarkensammeln schon in der Schulzeit begann. Sein damaliger Lehrer habe ihn zum Sammeln inspiriert. "Das fand ich damals spannend", erinnert er sich an die alten Zeiten.

Heute wie damals vergeht kein Tag, an dem Christian Meyer nicht irgendwelche Briefmarken in der Hand hält. Zuerst sammelte er Briefmarken aus der Bundesrepublik Deutschland, dann aus der ehemaligen DDR. Schließlich spezialisierte er sich auf Marken und Belege aus dem Vatikan. Stolz ist der ambitionierte Sammler, der zwischenzeitlich auch schon seine Ehefrau zum Sammeln animieren konnte, auf die lückenlose Sammlung des emeritierten Papstes Benedikt XVI., der vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates Vatikanstadt war.

"Er war der erste deutsche Papst seit Hadrian VI.", weiß Christian Meyer über den Bayern Joseph Ratzinger, der 78-jährig auf den Stuhl Petri gewählt wurde. Er war als Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken "auch sehr reisewillig", so Meyer, der alle Sonderbriefmarken und Postbelege von Papst Benedikt besitzt. "Komplett!", sagt er nicht ohne Stolz und zeigt die gesammelten Briefmarken. Auch die 2012 erschienene, auf 2000 Stück limitierte Sonderbriefmarke von Papst Benedikt, die die Stadt Traunstein zum 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. speziell drucken ließ, ist natürlich in seinem Besitz.

Damit er auch weiß, wovon er spricht, ist der Amener bereits sieben Mal zum Petersdom und in den Vatikanstaat gereist. "Ich habe Papst Benedikt aus nächster Nähe gesehen. Wir hatten Sonderplätze und haben ihm sogar die Hand geschüttelt", erzählt er. Von diesem Erlebnis ist er immer noch tief beeindruckt. "Das werde ich nie mehr vergessen", sagt er. Zur Goldenen Hochzeit will das Ehepaar wieder nach Rom zum Papst fahren. Bis dahin wird sich die Briefmarkensammlung Christian Meyers sicherlich noch vergrößern.

(ivb)
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