Kitas in Viersen Alles neu in der Kita Himmelsschirm

Seit wenigen Wochen ist die erste Kindertagesstätte der evangelischen Gemeinde Süchteln fertig. Anfangs war es den Erzieherinnen wichtig, erstmal ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Doch jetzt kehrt langsam der Alltag ein.

 Die kleinen Kita-Kinder haben in der mehr als 1000 Quadratmeter großen Kita an der Ratsallee ein eigenes Häuschen, in das sie krabbeln können. 

Die kleinen Kita-Kinder haben in der mehr als 1000 Quadratmeter großen Kita an der Ratsallee ein eigenes Häuschen, in das sie krabbeln können. 

Foto: Nadine Fischer

Noch sind die zart-türkis gestrichenen Wände kahl, einige Regale leer – aber das ist auch kaum verwunderlich. Schließlich ist die Kindertagesstätte Himmelsschirm der evangelischen Gemeinde Süchteln erst seit wenigen Wochen geöffnet. Und: „Wichtigste Aufgabe war erstmal, die Kinder und ihre Familien kennenzulernen, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen“, sagt Leiterin Melanie Mahr.

 Die stellvertretende Leiterin Bettina Beyen, Pfarrer Axel Stein und Leiterin Melanie Mahr (von links).

Die stellvertretende Leiterin Bettina Beyen, Pfarrer Axel Stein und Leiterin Melanie Mahr (von links).

Foto: Nadine Fischer

Die Wand-Deko ist da anfangs also eher Nebensache. Doch jetzt kehrt langsam der Alltag ein, sind Pläne gemacht, werden Strukturen geschaffen. „Es gibt Momente, da läuft alles super“, sagt Mahr. „Und es gibt Momente, in denen wir denken: Schaffen wir das?“

 Die Gummistiefel hängen ordentlich an einem speziellen Ständer.

Die Gummistiefel hängen ordentlich an einem speziellen Ständer.

Foto: Nadine Fischer

Im Sommer 2018 war Baubeginn für die Kita an der Ratsallee, vorher hatte auf dem Grundstück ein Getränkehändler seinen Betrieb. Es ist 3300 Quadratmeter groß, das Gebäude hat 1022 Quadratmeter Fläche. Ein Außenbereich mit Klettergerüsten und Schaukeln ergänzt den eingeschossigen Bau mit großen Fenstern, Fußbodenheizung und Massivholzwänden. Diese Kita sei „eine schöne Abrundung unseres Angebots“, sagt Axel Stein, Pfarrer der evangelischen Gemeinde. Die habe das Gebäude von Eigentümer Rüdiger Schmitz aus Dülken gemietet. Als im Februar 2019 der Rohbau stand, waren Melanie Mahr und ihre Stellvertreterin Bettina Beyen längst fleißig: „Wir haben im Dezember angefangen, uns mit der Einrichtung zu beschäftigen“, erzählt Mahr. Und das zusätzlich zu ihren eigentlichen Jobs.

 „Wir legen viel Wert auf eine bewusste Ernährung und auf Frischkostküche“, sagt Leiterin Melanie Mahr.

„Wir legen viel Wert auf eine bewusste Ernährung und auf Frischkostküche“, sagt Leiterin Melanie Mahr.

Foto: Nadine Fischer

Mahr war 23 Jahre lang als Erzieherin bei der Stadt Dormagen angestellt, „17 davon habe ich integrativ, mit Kindern mit Behinderung gearbeitet“, erzählt sie. Zuletzt habe sie sechs Jahre lang zum Leitungsteam einer Kita mit 165 Plätzen gehört. „Aber ich hatte Lust, etwas Eigenes, etwas Neues auf die Beine zu stellen“, sagt die 42-Jährige. Also bewarb sie sich bei der evangelischen Kirchengemeinde in Süchteln.

Die Kita Himmelsschirm hat derzeit 64 Plätze – „ich freue mich, dass das hier kleiner ist, dass man familiärer arbeiten kann“, betont Mahr, die mit ihrem Lebensgefährten in Mönchengladbach wohnt.  Ihre Stellvertreterin Bettina Beyen kommt aus Dülken und war seit 2011 bei der Stadt Viersen angestellt. „Dann war es Zeit für eine Veränderung“, sagt die 42-Jährige. „Ich wusste, das wird viel Arbeit“, ergänzt die Mutter zweier Kinder. Aber das schreckte sie nicht ab.

Insgesamt acht Erzieherinnen im Alter von 21 bis 45 Jahren arbeiten in der Kita Himmelsschirm, „mich mit eingerechnet“, sagt Mahr. Fünf Mitarbeiterinnen sind ganztags da, zwei haben stundenreduzierte Stellen.

Die größte Herausforderung: Das vergleichsweise junge Betreuerteam muss sich aufeinander einspielen, Erfahrungen sammeln  – und sich dabei intensiv um die Kinder kümmern, von denen die meisten erst zwei oder drei Jahre alt sind und vorher noch keine Kita besucht haben. „Wir sind im Grunde ein großes Anfänger-Team“, sagt Mahr. „Aber es gibt keine vorgefestigten Fußspuren. Alles, was wir jetzt bewegen, ist neu. Das ist auch schön.“  

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