Niederkrüchten Alles im Griff auf dem Narrenschiff

Niederkrüchten · Das Brempter Narrenschiff nimmt Fahrt auf, denn Prinzessin Natascha I. ist nun an Bord gegangen.

 Prinzessin Natascha I. ist nun die königliche Hoheit der Närrinnen und Narren. Die Erzieherin wird ihr jeckes Gefolge in die dollen Tage führen.

Prinzessin Natascha I. ist nun die königliche Hoheit der Närrinnen und Narren. Die Erzieherin wird ihr jeckes Gefolge in die dollen Tage führen.

Foto: Busch

Das Sessionsmotto "Alles im Griff auf dem Narrenschiff" kommt nicht von ungefähr, denn Prinzessin Natascha I., im bürgerlichen Leben Natascha Römer (34), weiß, wie man eine Rasselbande im Griff hält. Sie ist Erzieherin. Und auch Schiffsplanken sind ihr nicht fremd. Aus ihrem Wunsch, einmal eine Kreuzfahrt zu machen, ergab sich ein Engagement als Kinderbetreuerin auf der Aida, wo sie nun für die Session beurlaubt ist - um die Brempter Narren im Karneval anzuführen.

Und das waren beim Einmarsch zur Prinzessinnenproklamation am Samstagabend gefühlt viel mehr als sonst, die in den weiß-blauen Uniformen der Brempter Prinzengarde einmarschierten.

"Wir haben zugelegt", erklärte dann auch Präsident Carsten Scholz mit einem breiten Grinsen. In einem Teil der Uniformen steckte das Funkencorps Leubsdorf, das mit 50 Mitgliedern angereist war.

Denn in der vergangenen Session hatte es in Köln eine besondere Begegnung gegeben. "Unser Bus hielt hinter einem anderen Bus, die stiegen aus, wir stiegen aus - und wir haben alle dumm geguckt", verriet Scholz. Denn die Uniformen waren identisch.

Und so wurden nicht nur Orden, sondern auch Adressen getauscht - und das gegebene Versprechen, sich auch zu besuchen, wurde nun am Samstag eingelöst. Natürlich nicht ohne Kostproben des Könnens von der weit südlich gelegenen anderen Seite des Rheins.

Einen Moment musste Prinzessin Natascha I. dann noch auf ihre Insignien der närrischen Macht warten, denn vor ihrer Proklamation wurde nach mehr als 14 Jahren zunächst Prinzenführer Heinz Willi Dohmen verabschiedet und zum Ehrenprinzenführer ernannt. Und weil ihm bei allen Veranstaltungen und Fahrten immer der Nachwuchs besonders am Herzen gelegen hatte, gab die Mini-Garde ihr diesjähriges Bühnen-Debüt zu seinen Ehren. Die Mädels ernteten nicht nur Riesen-Applaus und Zugabe-Rufe, sondern auch das Versprechen des Ehren-Prinzenführers, ihnen ein "ganz dickes Eis" auszugeben.

Und dann war es endlich soweit. Mehr als 550 Augenpaare in der restlos ausverkauften Niederkrüchtener Begegnungsstätte richteten sich erwartungsvoll auf Natascha Römer und ihre Begleiter. Unter den Gästen waren Mitglieder von mehr als 30 befreundeten Karnevalsgesellschaften - nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Belgien und den Niederlanden. Besonders glücklich sind die Mitglieder von "Maak möt" darüber, dass auch immer mehr Niederkrüchtener Bürger, die eigentlich nicht - oder noch nicht - völlig vom Bazillus Carnevalensis befallen sind, den Weg zu den Veranstaltungen der Session finden und kräftig mitfeiern.

Und dass sich der Weg am Samstagabend gelohnt hatte, konnte am Ende des Abends niemand bestreiten. Engel Hettwich, längst eine feste Größe auf Kölner Bühnen, flatterte aus Schwalmtal ein. "Echte Fründe" sind schon lange auch Freunde der Brempter und brachten den Saal so richtig zum Kochen. Akrobatik, Artistik in einer Zeitreise "von Anno tuck noh up to date" zeigte die Gruppe "Kölsch Hännesche", bevor der Mann mit dem roten Anzug die Bühne betrat: Guido Cantz. Mit dem Tanzcorps, das auch "Echte Fründe" heißt und den Mennekrathern bekamen die Gäste dann noch zwei Leckerbissen obendrauf, bevor der Abend zu Ende ging.

(hah)
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